Merkels Vorschlag für Eurogruppen-Chef Kommt der Neue aus Spanien?

Stand: 25.08.2014 15:30 Uhr

Merkel hat sich für den spanischen Wirtschaftsminister de Guindos als künftigen Eurogruppen-Chef ausgesprochen. Der Politiker könnte den Posten erstmals hauptamtlich übernehmen und den bisherigen Vorsitzenden Dijsselbloem vorfristig ablösen.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich für den spanischen Wirtschaftsminister Luis de Guindos als künftigen Vorsitzenden der Eurogruppe ausgesprochen. Die Kanzlerin sagte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy, de Guindos habe ihre Unterstützung als Nachfolger des Niederländers Jeroen Dijsselbloem. Er könnte die Eurogruppe erstmals hauptamtlich leiten.

Der Konservative de Guindos sei ein "exzellenter Finanzminister in Spanien", sagte Merkel bei ihrem Besuch in Santiago de Compostela. Sein deutscher Kollege Wolfgang Schäuble habe eng mit ihm zusammengearbeitet und etliche Probleme gelöst. Zudem habe er sein Land erfolgreich durch die schwere Wirtschafts- und Finanzkrise der vergangenen Jahre geführt.

Der Präsident der Eurogruppe muss im Gremium der Euro-Finanzminister vermitteln, gleichzeitig aber finanzpolitische Versäumnisse kritisieren. Was der Amtsinhaber sagt, wird von Investoren verfolgt und wirkt sich mitunter auch auf die Finanzmärkte aus. Bisher kam der Präsident der Eurogruppe stets aus dem Kreis der Finanzminister, so auch der derzeitige Amtsinhaber, der niederländische Finanzminister Jeroen Dijsselbloem. Innerhalb der Euro-Finanzminister gibt es Medienberichten zufolge allerdings Kritik an seiner Amtsführung. Ihm wird vorgehalten, zu sehr die Interessen seines Landes zu vertreten.

Hauptamtlicher Vorsitzender

Offiziell endet das Mandat des Sozialdemokraten Mitte 2015. Nun wird überlegt, Dijsselbloem durch einen hauptamtlichen Vorsitzenden der Eurogruppe vorfristig zu ersetzen. Damit müsste kein amtierender Minister die Geschäfte der Eurogruppe zusätzlich leiten.

Am Samstag soll bei einem Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union in Brüssel über Personalfragen diskutiert werden. Vor allem der Posten des EU-Ratspräsidenten sowie der einer neuen Außenbeauftragten stehen auf der Tagesordnung.