Hintergrund

Weltbank-Chef soll Freundin begünstigt haben Die Wolfowitz-Affäre

Stand: 22.10.2015 13:31 Uhr

Die Lebensgefährtin von Weltbankchef Paul Wolfowitz, Shaha Riza, hatte bereits vor seinem Amtsantritt 2005 in der Öffentlichkeitsabteilung der Weltbank gearbeitet. Sie durfte dort nach den Bank-Statuten nicht bleiben, weil Beziehungen zwischen Vorgesetzten und Angestellten verboten sind.

Die Weltbank lieh sie deshalb an das US-Außenministerium aus, wobei ihr Jahresgehalt laut Medienberichten von rund 132.000 Dollar auf gut 190.000 Dollar aufgestockt wurde. Laut Personalrat der Weltbank widerspricht eine solch kräftige Erhöhung den Regeln der Bank.

Nach Erkenntnissen des Weltbank-Direktoriums hatte Wolfowitz die Personalentscheidung ohne Überprüfung durch den Ethik-Ausschuss oder den Vorsitzenden des Direktoriums abgezeichnet.

Die Affäre gilt als besonders pikant, da Wolfowitz seit seinem Amtsantritt vehement für die Bekämpfung von Korruption und Vetternwirtschaft in aller Welt eintritt.

Wolfowitz selbst gestand nach Bekanntwerden der Affäre ein, "einen großen Fehler " begangen zu haben. Vor seinem Antritt als Weltbankchef arbeitete er in der US-amerikanischen Regierung.