Hintergrund

Wiege der Weltreligionen Der Streit um Jerusalem

Stand: 30.08.2007 09:44 Uhr

Jerusalem - Wiege der Weltreligionen. 1994 war den Palästinensern im Osloer Abkommen zugesichert worden, dass der Ostteil der heiligen Stadt Hauptstadt eines künftigen Palästinenserstaates werden wird. Eine Zusage, um die heute heftig gestritten wird.

Jerusalem ist die Wiege der monotheistischen Weltreligionen. Juden, Christen und Moslems pilgern hier zu ihren uralten heiligen Stätten. Hier steht auf dem Tempelberg die Al Aksa-Moschee, die den Palästinensern heilig ist, und am Fuße des Tempelsberg stehen die Überreste der jüdischen Klagemauer.

Die Palästinenser nennen Jerusalem "Al Kuds", zu Deutsch "die Heilige". Sie fordern den Ostteil der Stadt, wo mehr als 200.000 Palästinenser leben, als Hauptstadt eines künftigen Palästinas. Für die Israelis ist Jerusalem seit der Annexion des früheren jordanischen Ostteils im Jahr 1967 die unteilbare Hauptsadt des jüdischen Staates. Ein Anspruch, der international nie anerkannt wurde.

Auch in Jerusalem ist die israelische Siedlungspolitik umstritten. Seit 1967 wurden jüdische Israelis massiv und systematisch im Osten, Norden und Süden der Stadt angesiedelt. Allein in Ostjerusalem sind 170.000 Israelis zu Hause. Nach internationalem Recht war der Bau dieser rund ein Dutzend Siedlungen ebenso illegal wie der Siedlungsbau im übrigen Westjordanland.