Ein Einsatzfahrzeug der italienischen Polizei steht vor einer Radarfalle in  Buccinasco.

Schutz der Privatsphäre Italien verschickt keine Blitzerfotos mehr

Stand: 09.03.2024 11:55 Uhr

Kein Land in Europa hat mehr Radarfallen als Italien - es sind mehr als 11.000. Wer hier geblitzt wird, soll aber künftig kein Foto mehr bekommen. Nur den Bußgeldbescheid. Grund: der Schutz der Privatsphäre.

In Italien werden zum Schutz der Privatsphäre künftig keine Blitzerfotos von Radarfallen mehr verschickt. Dies geht aus einem neuen Erlass des Verkehrsministeriums hervor. Demnach soll Auto- und Motorradfahrern, die zu schnell unterwegs waren, nur noch der Bußgeldbescheid nach Hause zugestellt werden.

Gilt auch für ausländische Urlauber

Die Beweisfotos von automatischen Kameras, auf denen auch Gesichter zu erkennen sind, bleiben bei den Behörden. Sie sollen nur noch genutzt werden, wenn Raser Einspruch erheben. Die Regelung gilt auch für ausländische Urlauber, die auf Italiens Straßen geblitzt wurden. Der Erlass wurde nach einem Bericht der Tageszeitung Corriere della Sera von Italiens Datenschutzbehörde bereits abgesegnet.

Unangenehme Situationen durch Fotos

In Italien - wie in anderen Ländern - kam es in den vergangenen Jahren immer wieder vor, dass Verkehrssünder durch Blitzerfotos in unangenehme Situationen gebracht wurden, weil auf den Aufnahmen auch andere Leute zu erkennen waren, die vielleicht nicht unbedingt im Auto hätten sitzen müssen.

Italien hat mehr als 11.000 Radarfallen - so viele wie kein anderes europäisches Land. Zum Vergleich: In Deutschland sind es etwa 5.000.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 07. September 2023 um 10:10 Uhr.