Eine Frau, die in einem Dschungelgebiet im Bundesstaat Kayah, Zuflucht sucht.

UN zu Lage in Myanmar 100.000 Menschen vor Gewalt geflohen

Stand: 08.06.2021 20:31 Uhr

Seit dem Militärputsch in Myanmar Anfang Februar herrscht Gewalt und Chaos. Laut UN sind etwa 100.000 Menschen im Osten des Landes unter anderem wegen "wahlloser Angriffe" der Sicherheitskräfte geflohen.

In Myanmar sind nach Angaben der Vereinten Nationen Zehntausende Menschen vor Kämpfen zwischen der Armee und Rebellengruppen im Osten des Landes geflohen. Kämpfe und "wahllose Angriffe" der Sicherheitskräfte auf von Zivilisten bewohnte Gebiete hätten im Osten des Landes laut Schätzungen etwa 100.000 Menschen in die Flucht getrieben, erklärte die UN-Vertretung in Myanmar. Sie könnten im Ausland Zuflucht suchen, hieß es in der UN-Erklärung.

Die Betroffenen bräuchten dringend Nahrung, Trinkwasser, Unterkünfte und Gesundheitsversorgung, erklärte das UN-Büro. Von der Militärjunta verhängte Reisesperren behinderten jedoch Hilfslieferungen.

Auseinandersetzungen mit "Verteidigungsgruppen"

In vielen Orten, an denen Demonstranten durch Polizeigewalt getötet wurden, bildeten Einwohner inzwischen "Verteidigungsgruppen" gegen die Armee. Der Staat Kayah im Osten von Myanmar grenzt an Thailand und ist Schauplatz von Kämpfen zwischen den sogenannten Volksverteidigungskräften und dem Militär. Der Nachrichtenagentur Reuters waren am Montag Bilder aus der Region zugespielt worden, die Rauchsäulen über der Stadt Mobye zeigen sollen. Ein Kämpfer sagte Reuters, die Armee habe dort schwere Waffen eingesetzt. Die Aufnahmen und Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

Chaos, Gewalt und viele Tote seit Militärputsch

Seit dem Militärputsch gegen die De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi Anfang Februar herrscht in Myanmar Chaos. Die Armee geht mit brutaler Gewalt gegen Demonstranten vor, die eine Rückkehr zur Demokratie fordern. Nach Angaben von Aktivisten wurden seit dem Putsch fast 850 Zivilisten getötet.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 21. Mai 2021 um 06:25 Uhr.