Hintergrund

Korruptionsskandal bei der FIFA Die festgenommenen Funktionäre

Stand: 27.05.2015 18:03 Uhr

Im Korruptionsskandal beim Fußball-Weltverband hat das US-Justizministerium sieben einflussreiche FIFA-Funktionäre festnehmen lassen. Ihnen wird organisiertes Verbrechen, Überweisungsbetrug, Geldwäsche und Korruption vorgeworfen. Das sind die Beschuldigten.

Jeffrey Webb (50 Jahre/Kaimaninseln): Ist seit 2012 CONCACAF-Präsident und Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees. Inzwischen zählt er zu den Stellvertretern von Sepp Blatter. Seine Verhaftung kam überraschend, hatte er sich innerhalb der FIFA doch für ein striktes Vorgehen gegen Korruption und Missmanagement stark gemacht. Auch hatte er sich für die Veröffentlichung des Garcia-Berichts ausgesprochen.

Eduardo Li (56/Costa Rica): Der Präsident des Verbandes Costa Ricas galt als designiertes Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees. Er ist ein Geschäftsmann mit chinesischen Wurzeln.

Julio Rocha (64/Nicaragua): Ist als FIFA-Entwicklungsmanager tätig und war früher Präsident des Verbands Zentralamerikas und Nicaraguas.

Costas Takkas (58/Großbritannien): Gilt als Vertrauter von FIFA-Vize Webb. Fungiert aktuell als Berater des CONCACAF-Präsidenten und war früher Generalsekretär des Verbandes der Kaimaninseln.

Eugenio FIGUEREDO (83/Uruguay): Neben Webb der zweite aktuelle FIFA-Vize in der Affäre. Der Ex-Präsident des südamerikanischen Fußballverbandes CONMEBOL musste sich zuletzt in seiner Heimat vor Gericht verantworten. Eine Spielergewerkschaft hatte ihn wegen angeblicher finanzieller Unregelmäßigkeiten bei CONMEBOL verklagt.

Rafael ESQUIVEL (68/Venezuela): Ist seit 1988 Präsident des Verbands Venezuelas und damit der am längsten agierende Verbandschef in Südamerika. Sitzt aktuell auch im Exekutivkomitee des CONMEBOL-Verbandes.

José Maria MARIN (83/Brasilien): War bis April dieses Jahres Präsident des brasilianischen Verbandes. Medienberichte in Brasilien konfrontierten ihn mit Anschuldigungen wegen Korruption und angeblicher Veruntreuung öffentlicher Mittel in den 1970er und 1980er Jahren.

In seiner Heimat Trinidad und Tobago stellte sich wegen der Vorwürfe Jack Warner (72/Trinidad und Tobago): Er war von 1983 bis 2011 Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees und zeitweise auch FIFA-Vizepräsident. Warner war in mehreren Korruptionsskandalen verstrickt, insbesondere auch durch seine Rolle als CONCACAF-Präsident. 2011 soll er im Vorfeld der FIFA-Präsidentschaftswahl Stimmen für Blatter-Herausforderer Mohamed bin Hammam gekauft haben. Beide wurden suspendiert. Schon bei der WM 2006 war er in Schwarzmarkt-Ticketverkäufe verstrickt.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 27. Mai 2015 um 20:00 Uhr.