Greta Thunberg

Posting in sozialem Netzwerk Greta Thunberg teilt Aufruf zu Pro-Palästina-Streik

Stand: 20.10.2023 16:10 Uhr

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg hat auf Instagram den Beitrag einer pro-palästinensischen Organisation geteilt. Diese hatte in der Vergangenheit eine Aussage verbreitet, die als Aufruf zur Auslöschung Israels verstanden werden kann.

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat auf Instagram den Beitrag einer pro-palästinensischen Organisation geteilt, in dem zu einem globalen Streik "gegen den Genozid in Gaza" aufgerufen wird. Thunberg teilte den Inhalt der Seite "Palästina Spricht" über die Story-Funktion von Instagram, bei der sich Inhalte nach 24 Stunden selbstständig löschen.

Der Streik richtet sich an "alle Arbeitenden, Studierenden, Schüler und Schülerinnen, an alle Geschäfte und Bürgerinnen und Bürger weltweit". Der Aufruf kritisiert dabei "den repressiven Staatsterror vieler westlicher Staaten", der sich gegen alle die richte, die sich solidarisch mit den Menschen in den palästinensischen Gebieten zeigten.

Instagram-Seite ruft zu Streik auf

Der Beitrag der Organisation "Palästina Spricht" wurde bereits vor vier Tagen auf Instagram veröffentlicht. Die Organisation gibt in ihrem Profil an, eine "politische, feministische, demokratische, antirassistische Bewegung in Deutschland für palästinensische Rechte" zu sein. Zu ihrer Mission hat es sich die Bewegung eigenen Angaben zufolge gemacht, der "palästinensische Stimme" in Deutschland Gehör zu verschaffen.

"Palästina Spricht" teilt auf Instagram regelmäßig Inhalte rund um den bewaffneten Konflikt und die Geschichte Israels und der palästinensischen Gebiete. Auch die Verbote mehrerer pro-palästinensischer Demonstrationen und Kundgebungen in Deutschland kritisiert die Seite.

In einem älteren Beitrag von "Palästina Spricht" findet sich die Forderung "Free Palestine from the river to the sea", also "Befreit Palästina vom Fluss bis zum Meer". Damit gemeint ist die Fläche zwischen Jordan und dem Mittelmeer. Die Forderung kann daher als Aufruf zur Auslöschung des Staates Israels verstanden werden.

Thunberg ruft zu Solidarität mit Gaza auf

Auf der Plattform X (ehemals Twitter) teilte Thunberg am Morgen ein Foto, auf dem sie mit weiteren Aktivistinnen und Aktivisten zu sehen ist. Sie halten Schilder, auf denen sie ihre Solidarität mit den Palästinenserinnen und Palästinensern im Gazastreifen bekunden.

"Heute streiken wir aus Solidarität mit Palästina und Gaza. Die Welt muss ihre Stimme erheben und einen sofortigen Waffenstillstand, Gerechtigkeit und Freiheit für die Palästinenser und alle betroffenen Zivilisten fordern", heißt es in dem Beitrag.

Zwischenzeitlich löschte Thunberg das Foto wieder, um es kurze Zeit später, in einer beschnittenen Variante, erneut hochzuladen. Darauf fehlt nun ein Kuscheltier, das im Ursprungspost neben ihrer Schulter zu sehen war - eine Krake. Dazu schrieb sie: "Ich habe eben erfahren, dass das Tier als ein Symbol für Antisemitismus verstanden werden kann, was mir bislang völlig unklar war." Selbstverständlich sei sie gegen jede Art von Diskriminierung und verurteile diese in jeglicher Form. "Das ist nicht verhandelbar. Daher habe ich den Beitrag gelöscht."

Tatsächlich hatten Nationalsozialisten im Dritten Reich die Krake etwa in Karikaturen benutzt, um das Judentum als ein die Welt umgebendes Übel darzustellen.

Thunberg schon 2021 in der Kritik

Die Klimaaktivistin ist bereits 2021 wegen eines Äußerung über den Konflikt zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas kritisiert worden. Damals teilte sie einen Beitrag der kanadischen Autorin Naomi Klein, die Israel darin "ein Kriegsverbrechen nach dem anderen" vorwarf. Thunberg selbst schrieb dazu: "Niederschmetternd, den Entwicklungen in Jerusalem und Gaza zu folgen. #SaveSheikhJarrah".

Sie bezog sich damit auf Luftangriffe Israels auf Ziele im Gazastreifen, bei denen nach Angaben der Hamas 20 Menschen getötet wurden. Dabei ging sie nicht auf vorangegangene Raketenangriffe aus dem Gazastreifen ein, bei denen die Hamas nach Angaben der israelischen Armee rund 150 Raketen auf Israel abgefeuert hatte.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 20. Oktober 2023 um 15:00 Uhr.