Feuerwehrleute bei Löscharbeiten an einem Industrielager, nach einem russischen Drohnenangriff in Lwiw, Ukraine.

Russische Drohnen und Raketen Ukraine meldet Luftangriffe auf Lwiw und andere Orte

Stand: 19.09.2023 15:05 Uhr

Die westukrainische Stadt Lwiw ist nach Angaben der Ukraine am Morgen von Drohnen angegriffen worden. Mindestens ein Mensch wurde dabei getötet. Auch andere Teile des Landes meldeten russische Angriffe.

Die westukrainische Stadt Lwiw ist am Morgen Ziel eines russischen Luftangriffs geworden. Ein AFP-Journalist berichtete von zahlreichen Explosionen und schweren Fahrzeugen auf den Straßen der Stadt während der nächtlichen Ausgangssperre. Lwiw liegt mit dem Auto nur knapp 80 Kilometer östlich der Grenze zum NATO- und EU-Staat Polen.

Der Einschlag einer Drohne löste örtlichen Behörden zufolge einen Brand in einem städtischen Lagerhaus aus. Dabei wurde ein Lagermitarbeiter getötet. Seine Leiche wurde von Helfern unter den Trümmern des Gebäudes geborgen. Eine Person wurde leicht und eine weitere Person schwer verletzt.

Auch Hilfsgüter vernichtet

Nach Angaben der Hilfsorganisation Caritas international lagerten in dem betroffenen Gebäude auch 300 Tonnen Hilfsgüter, darunter warme Kleidung und Generatoren für die Winterhilfe. Diese seien zerstört worden. "Humanitäre Hilfe darf kein Ziel in einem Krieg sein. Wir verurteilen diesen Angriff auf das Schärfste", sagte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller. Er sprach von einer sinnlosen Aktion, die die Brutalität des Krieges zeige und insbesondere die Bevölkerung treffe. Die Hilfsorganisation kündigte an, ihre Arbeit fortzusetzen.

Karte Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Schraffiert: von Russland besetzte Gebiete, Stand: 18. September 2023

Angriffe auch in anderen Regionen

Auch andere Teile der Ukraine meldeten russische Angriffe. Allein über der südukrainischen Region Mykolajiw wurden nach Angaben der Militärverwaltung im Morgengrauen zehn Drohnen iranischer Bauart vom Typ "Shahed-136/131" abgeschossen.

In der Region Dnipropetrowsk sei der Bezirk Nikopol unter Artilleriebeschuss geraten, erklärte Regionalgouverneur Serhij Lysak. Sechs Privathäuser sowie eine Strom- und eine Gasleitung seien beschädigt worden. Ein 71-Jähriger sei verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden, fuhr er fort.

In der südlichen Stadt Kriwyj Rih traf eine Drohne ein mehrstöckiges Wohngebäude und löste den Behörden zufolge einen Brand aus. Eine weitere Drohne sei abgeschossen worden.

27 Drohnen abgeschossen

Insgesamt setzte die russische Armee in der Nacht 30 Kamikaze-Drohnen und eine Rakete vom Typ "Iskander-M" ein, teilte die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. 27 Drohnen seien dabei abgeschossen worden.

Die Angriffe sollen - wie bereits am Vortag - vom Westufer des Asowschen Meeres und von der bereits 2014 von Russland völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim aus gestartet worden sein. Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich häufig nicht unabhängig bestätigen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 15. August 2023 um 15:00 Uhr.