Bienen beim Anflug auf Blüten.

Reduzierung der Pestizide Wie die EU Bienen und Co. schützen will

Stand: 24.01.2023 17:19 Uhr

Sie sind ein wesentlicher Bestandteil von Ökosystemen: Nun hat die EU-Kommission eine Strategie für den stärkeren Schutz von Bestäubern präsentiert. Dazu gehört auch ein verringerter Einsatz von Pestiziden.

Die EU muss nach Ansicht der Europäischen Kommission den Schutz von Bienen, Schmetterlingen und Co. vor giftigen Pflanzenschutzmitteln verbessern. Weil die Insekten als Bestäuber von Pflanzen zentral für die langfristige Ernährungssicherheit seien, brauche es gezielte Maßnahmen, um sie zu retten, sagte der EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius.

Bienenbestände schrumpfen

Die Behörde stellte unter anderem wegen wiederholter Forderungen von Bürgerinnen und Bürgern nun zusätzliche Maßnahmen dafür vor. EU-Staaten und Europaparlament müssen dem Vorhaben noch zustimmen.

Bei rund einem Drittel aller Bienen-, Schmetterlings- und Schwebfliegenarten geht der Bestand nach wissenschaftlichen Studien stark zurück, betonte Sinkevicius. "Dieser Rückgang ist wirklich besorgniserregend." Zudem sei jede zehnte Bienen- und Schmetterlingsart vom Aussterben bedroht. Bei Schwebfliegen ist es den Angaben zufolge sogar jede Dritte.

Verringerter Einsatz von Pestiziden

Es brauche ein robustes Überwachungssystem, um den Rückgang der Arten noch besser zu verstehen und einschätzen zu können. Dieses sei Teil der nun vorgeschlagenen Maßnahmen. Für die Rettung sei außerdem die Verringerung von Pestiziden entscheidend, denn diese setzten den Insekten besonders zu, hieß es.

Mit der EU-Strategie habe sich die Kommission bereits verpflichtet, dessen Einsatz bis 2030 um rund die Hälfte zu reduzieren. Darüber hinaus will die Behörde unter anderem Lebensräume auch in Städten wiederherstellen und die Auswirkungen der Klimakrise auf die Bestäuber bekämpfen. Diese Maßnahmen müssen der Kommission zufolge von der EU und den Mitgliedstaaten ergriffen werden, um den Rückgang bis 2030 umzukehren.

Da etwa 80 Prozent der Kultur- und Wildpflanzen auf die Bestäubung durch Tiere angewiesen sind, ist der Verlust von Bestäubern eine der größten Bedrohungen für die Natur, das Wohlergehen der Menschen und die Ernährungssicherheit, wie die Kommission erläuterte.