Touristen vor dem Eiffelturm in Paris

Corona-Pandemie In Frankreich endet der Gesundheitsnotstand

Stand: 01.08.2022 15:15 Uhr

In mehreren Ländern ändern sich Corona-Regeln: In Österreich entfällt die Quarantänepflicht, Neuseeland lockert die Reisebestimmungen und in Frankreich endet die Zeit, in der die Regierung ohne das Parlament Maßnahmen einführen konnte.

Von Mit Informationen von Julia Borutta, ARD-Studio Paris

In Frankreich endet der Gesundheitsnotstand. Bisher konnte die Regierung ohne das Parlament einzubinden, drastische Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verhängen. Das Auslaufen des Notstandes ist Teil eines Gesetzes, das heute in Kraft tritt und den Handlungsspielraum der Regierung zur Bekämpfung der Pandemie stark einschränkt.

An der französischen Grenze benötigen Reisende keinen Impfnachweis mehr. Lediglich einen negativen Test kann die Regierung noch von Einreisenden nach Frankreich verlangen und auch nur dann, wenn eine besonders gefährliche neue Corona-Variante auftaucht.

Der zur Bekämpfung der Pandemie äußerst erfolgreiche digitale Impfnachweis für die Teilnahme an Kultur- oder Sportveranstaltungen im Land ist ebenfalls Geschichte und kann ohne Beschluss im Parlament nicht wieder eingeführt werden. Gleiches gilt für eine Vielzahl an Maßnahmen wie etwa ein Lockdown, eine abendliche Ausgangssperre oder die Verpflichtung, eine Maske zu tragen. Ein Ende der Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen wurde ebenfalls beschlossen, tritt aber nur in Kraft, wenn die oberste Gesundheitsbehörde zustimmt. Und das ist bislang nicht der Fall.

Keine Quarantäne mehr in Österreich

Auch Österreich lockert seine Corona-Maßnahmen weiter. So ist ab heute die Quarantänepflicht - vorerst - Geschichte. Wer positiv auf das Coronavirus getestet ist, sich aber nicht krank fühlt, darf künftig das Haus verlassen. Allerdings müssen positiv Getestete eine FFP2-Maske tragen - es sei denn, sie sie befinden sich im Freien und halten zu anderen Menschen einen Abstand von zwei Metern ein. Auch Arbeiten mit positivem Test ist demnach möglich. Allerdings nur in Berufen, in denen eine Maske getragen werden kann. 

Bei einem positiven Antigen- oder PCR-Test muss also eine FFP2-Maske getragen werden, wenn weniger als zwei Meter Abstand zu anderen Menschen möglich sind oder man in Innenräumen zusammenkommt. Darüber hinaus gibt es Betretungsverbote in Kindergärten, Pflegeheimen oder Krankenhäusern. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind davon jedoch ausgenommen.

Österreich schafft Isolationspflicht ab

Anna Tillack, ARD Wien, Morgenmagazin

"Wir machen jetzt Verkehrsbeschränkungen statt verpflichtender Quarantäne", sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch vergangene Woche in Wien. Die Entscheidung sei auch gerade mit Blick auf die psychischen und sozialen Folgen der Corona-Krise gefallen, sagte Rauch. Weltweit hätten Ängste und Depressionen zugenommen. "Wir können die Pandemie nicht wegtesten, nicht wegimpfen und nicht wegabsondern", so Rauch. Weiterhin gelte eine Meldepflicht, um einen Überblick über das Krankheitsgeschehen zu behalten.

Neuseeland lockert Einreisebeschränkungen

Auch Neuseeland hat seine Corona-Regeln gelockert. Staatsangehörige aller Länder können nun wieder Visa beantragen und einreisen, ohne - wie bislang - zwei Wochen lang in Quarantänehotels zu müssen. Sie müssen allerdings nach wie vor gegen Corona geimpft sein und sich nach ihrer Ankunft zwei Tests unterziehen. Auch internationale Studierende dürfen vor Ort an die Hochschulen, Kreuzfahrtschiffe und ausländische Sportboote können wieder anlegen.

Der Chef der neuseeländischen Tourismusbehörde, René de Monchy, rechnet damit, dass sich das Geschäft nach der langen Pause nur langsam wiederbeleben wird. Vor der Corona-bedingten Schließung der Grenzen trug der Tourismus mit rund 5,5 Prozent zum neuseeländischen Bruttoinlandsprodukt bei.

Die im März 2020 verhängten strikten Einreisebestimmungen gelten als einer der Hauptgründe für Neuseelands erfolgreichen Kampf gegen das Virus: Seit Beginn der Pandemie verzeichnete das Land, in dem rund fünf Millionen Menschen leben, nur 855 Todesfälle.

(Anm. der Red.: In einer früheren Version dieses Beitrags hieß es, dass in Frankreich seit heute keine Corona-Regeln mehr gelten. Wir haben den Fehler korrigiert.)

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 01. August 2022 um 07:22 Uhr.