Eine Person hält ein Bild der verstorbenen thailändischen politischen Aktivistin Netiporn Sanesangkhom.

Nach Hungerstreik Thailändische Aktivistin stirbt in Haft

Stand: 14.05.2024 17:11 Uhr

Eine 28-jährige Aktivistin ist in Thailand nach einem Hungerstreik in Haft gestorben. Netiporn Sanesangkhom war wegen Beleidigung der Monarchie angeklagt worden. Zuletzt hatte sich ihr Gesundheitszustand verschlechtert.

Nach einem Hungerstreik ist die prominente Aktivistin Netiporn Sanesangkhom gestorben. Die 28-Jährige sei am Morgen bewusstlos im Gefängnis aufgefunden worden, teilte das Thammasat University Hospital mit. Nachdem alle Wiederbelebungsversuche in der Justizvollzugsanstalt fehlgeschlagen seien, sei sie in das Krankenhaus nördlich von Bangkok gebracht worden. Dort sei sie schließlich für tot erklärt worden. Ihr Leichnam soll nun obduziert werden.

Netiporn Sanesangkhom gehörte zu der kleinen Anti-Monarchie-Gruppe "Thaluwang" und organisierte unter anderem Meinungsumfragen und Versammlungen, um gegen die Macht der Monarchie zu protestieren.

Gesundheitszustand hatte sich verschlechtert

Sie befand sich seit dem 26. Januar wegen des Vorwurfs der Majestätsbeleidigung in Haft, so die Menschenrechtsorganisation Thai Lawyers for Human Rights. Nachdem ihr Antrag auf Freilassung auf Kaution abgelehnt worden sei, sei sie kurz darauf in einen Hungerstreik getreten.

Ihr Gesundheitszustand soll sich anschließend verschlechtert haben. Nach Angaben der Gefängnisbehörde hatte die Aktivistin kaum Kraft in Beinen und Armen und litt unter Blutarmut. Nachdem sie wegen ihres schlechten Gesundheitszustands in ein Gefängniskrankenhaus gebracht worden sei, habe sie ihren Hungerstreik teilweise abgebrochen, so die Menschenrechtsorganisation.

Thailand geht hart vor gegen Gegner der Monarchie

"Netiporns tragischer Tod in der Haft zeigt, wie brutal die Strafe für Verleumdung des Königs in Thailand ist", erklärte Sunai Phasuk von Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch via X. Das thailändische Gesetz zur Majestätsbeleidigung gehört zu den strengsten der Welt. Ein Verstoß kann mit bis zu mehreren Jahren Haft geahndet werden.

Zwei ihrer inhaftierten Mitstreiter - Natthanon "Frank" Chaimahabud und Tantawan "Tawan" Tuatulanon - befinden sich ebenfalls im Hungerstreik und wollen diesen laut Medienberichten fortsetzen.