Meterhohe Wellen türmen sich vor einem Passanten in Ost-Taiwan auf.

Taiwan Mehr als 100 Verletzte nach Taifun "Haikui"

Stand: 04.09.2023 11:43 Uhr

Taifun "Haikui" ist mit starkem Regen und Sturm über Taiwan hinweggezogen. Dabei wurden mindestens 116 Menschen verletzt. Zwar nimmt der Tropensturm nun Kurs auf Südchina, doch für Taiwan gibt es noch keine Entwarnung.

Mit Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 190 Kilometern pro Stunde ist der Taifun "Haikui" über Taiwan gefegt und hat dabei für enorme Schäden gesorgt. Wie die Notfallzentrale des Landes meldete, gab es mindestens 116 Verletzte. Viele von ihnen sind demnach Auto- und Rollerfahrer, die von umfallenden Bäumen getroffen wurden.

Stark betroffen war der Süden und Osten des Landes. Dort kam es örtlich zu Erdrutschen und Fluten. Inzwischen ist "Haikui" über den Süden Taiwans in Richtung China gezogen, dennoch sind die Auswirkungen des Taifuns weiterhin spürbar.

Eine beschädigter Autobahnabschnitt nach dem Taifun "Haikui" im ​​Landkreis Taitung am 4. September 2023.

Insbesondere im Südosten des Landes, wie hier in der Gemeinde Taitung, sind die Schäden des Taifuns sichtbar.

Mehr als 225.000 Haushalte ohne Strom

So müssen derzeit noch gut 34.000 Haushalte ohne Strom auskommen, zwischenzeitlich fiel dieser nach Behördenangaben bei rund 226.000 Haushalten aus. Weiterhin sind in vielen Regionen Schulen und Geschäfte geschlossen, gebietsweise gilt eine eintägige Arbeitsruhe. Bereits im Vorfeld wurden 8.000 Menschen in Sicherheit gebracht, 1.900 fanden vorübergehend Schutz in öffentlichen Einrichtungen.

Nicht nur auf den Straßen, sondern auch im Luftverkehr sorgt "Haikui" noch immer für Beeinträchtigungen: Fast 190 Inlandsflüge wurden gestrichen, internationale Verbindungen sind laut der zuständigen Luftfahrtbehörde weniger stark betroffen. Fähren von und zu umliegenden Inseln werden ausgesetzt.

Menschen kaufen auf einem lokalen traditionellen Markt in Keelung ein, im Nordosten Taiwans, nachdem der Taifun "Haikui" am 4. September 2023 das Land heimgesucht hat.

In Teilen Taiwans, wie hier im nordöstlichen Keelung, findet das öffentliche Leben allmählich wieder statt.

Taiwans Bevölkerung solle wachsam bleiben

Taiwans Innenminister Lin Yu-Chang rief die Bevölkerung auf, äußerst wachsam zu bleiben, da die starken Regenfälle der vergangenen Tage in Tälern einiger Bergregionen zu Überschwemmungen führen könnten. Bis zur Wochenmitte rechnet das nationale Wetteramt mit viel Regen. Erst am Dienstag könne eine Aufhebung der Taifun-Warnung erwartet werden.

"Haikui" ist der erste Taifun in vier Jahren, der Taiwan direkt getroffen hat. Der Sturm hatte am Sonntagnachmittag zunächst die Pazifikostküste erreicht und war dann über den Süden gezogen. Nun nimmt er über das Meer durch die Taiwan-Straße Kurs auf Südchina. Dort warnt die Wetterbehörde vor starken Winden und hohen Wellen an der betroffenen Küstenlinie. Erst am Wochenende wurde die Region sowie Hongkong vom Taifun "Saola" heimgesucht. Dabei kam ein Mensch ums Leben, Dutzende wurden verletzt.

Karte: Weg des Taifuns "Haikui" über Taiwan

Weg des Taifuns "Haikui", gestrichelt ist die Prognose des japanischen Wetterdienstes.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 04. September 2023 um 08:00 Uhr.