
Israels Präsident in den Emiraten "In erster Linie Hoffnung auf Frieden"
Mit Izchak Herzog ist zum ersten Mal ein israelisches Staatsoberhaupt in die Vereinigten Arabischen Emirate gereist. Bei dem Besuch geht es um Frieden in der Region, aber auch um wirtschaftliche Beziehungen.
Izchak Herzog ist das erste israelische Staatsoberhaupt, das die Vereinigten Arabischen Emirate besucht. Er wurde am Flughafen von Außenminister Abdullah bin Sajid begrüßt. Anschließend traf Herzog im königlichen Palast Kronprinz Scheich Mohammed bin Sajid al-Nahjan. Er ist der faktische Herrscher der Emirate.
Der israelische Präsident wird auf der zweitägigen Reise von seiner Frau Michal begleitet. An ihrer Seite sagte Herzog vor dem Abflug, er sei ein Botschafter des Friedens. "Die Bedeutung dieses Besuchs geht über all die praktischen Dinge hinaus, die bei solchen Besuchen besprochen werden. Das heißt in erster Linie Hoffnung auf Frieden. Frieden bringt Fortschritt, Entwicklung und Wohlstand für alle Völker unserer Region."

Herzog betonte vor Abflug die Bedeutung der Reise für den Frieden in der Region. Bild: AFP
Mehr Beziehungen zu arabischen Staaten
Der israelische Pavillon auf der Expo in Dubai ist ebenfalls ein Besuchsziel Herzogs während seiner Reise in die Emirate. Genau wie die jüdische Gemeinde. Im Dezember besuchte Naftali Bennett als erster israelischer Regierungschef die Emirate offiziell.
Bis zum vergangenen Jahr hatte Israel allein zu zwei arabischen Staaten diplomatische Beziehungen unterhalten: Ägypten und Jordanien. Dann unterzeichneten die Vereinigten Arabischen Emirate sowie Bahrain mit Israel Abkommen über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen. In der Folge eröffneten die Emirate eine Botschaft in der israelischen Küstenstadt Tel Aviv.
Frieden, Handel und strategische Interessen
Das israelische Staatsoberhaupt hat vor seiner Reise in die Emirate angekündigt, dem Herrscher von Abu Dhabi für diese Entwicklungen nun danken zu wollen: "Ich möchte besonders Kronprinz Scheich Mohammed bin Zayed für die Gastfreundschaft und die persönliche Einladung danken, und natürlich gratuliere ich ihm und allen Führern der Emirate zu ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit, Frieden zwischen Israel und den Emiraten schnell voranzubringen und auf eine bessere Zukunft für beide Länder und den gesamten Nahen Osten zu blicken."
Frieden mag ein Motiv für die Annährung sein. Ein anderes sind wirtschaftliche Erwägungen. Beide - Israel und die Emirate - wollen den Handel zwischen ihren Ländern ausbauen. Außerdem haben sie strategische Interessen: Sie sehen im Iran einen gemeinsamen Gegner.