Ein Huthi-Mitglied geht durch den Strand mit dem Frachtschiff "Galaxy Leader" im Hintergrund.

Huthi-Angriffe im Roten Meer Mehr als 20 Länder wollen Militärbündnis beitreten

Stand: 22.12.2023 13:44 Uhr

Auf die Angriffe der Huthi-Miliz im Roten Meer wollen die USA eine Militärallianz zum Schutz der Schiffe schmieden. Mehr als 20 Länder sind nach US-Angaben bereit, sich zu beteiligen. Deutschland prüft noch.

Angesichts der Angriffe der Huthi-Miliz haben sich nach Angaben der USA mehr als 20 Länder bereit erklärt, bei der Militärallianz zum Schutz von Schiffen im Roten Meer mitzumachen. Seit der Ankündigung der "Operation Prosperity Guardian", auf Deutsch etwa: Hüter des Wohlstands, hätten auch Australien und Griechenland ihre Teilnahme bekanntgegeben, sagte Pentagon-Sprecher Patrick Ryder.

Er betonte, das Bündnis stehe anderen Ländern offen. Es handele sich um ein internationales Problem, das eine internationale Antwort erfordere. Die jemenitische Miliz "greift den Wohlstand und das wirtschaftliche Wohlergehen von Nationen auf der ganzen Welt an", so Ryder. Die Länder würden das beitragen, was sie für möglich halten. In manchen Fällen werde das Schiffe umfassen. In anderen Fällen könnte es sich um Personal oder andere Arten der Unterstützung handeln.

Bundesregierung prüft Beteiligung

Nach verstärkten Angriffen der pro-iranischen Huthi-Miliz auf internationale Handelsschiffe hatte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zu Beginn der Woche die Bildung einer Koalition zum Schutz der Schifffahrt im Roten Meer bekannt gegeben.

Dem Zusammenschluss unter Führung der USA gehören bereits Bahrain, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, die Niederlande, Norwegen, die Seychellen und Spanien an. Auch die Bundesregierung erwägt laut einem Sprecher des Verteidigungsministeriums eine Beteiligung an der Koalition.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa bereitet außerdem die EU eine Beteiligung an der US-Initiative zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer vor. Demnach legte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell einen konkreten Vorschlag vor, wie dafür das Mandat der bereits existierenden Antipiraterie-Operation Atalanta ausgeweitet werden könnte. Der Vorschlag werde derzeit von den 27 EU-Mitgliedstaaten geprüft und soll möglichst kurzfristig formalisiert werden.

 

Huthi fordern Hilfen für Gaza

Nach Pentagon-Angaben haben die Huthi seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas mehr als Hundert Drohnen- und Raketenangriffe auf zehn Handelsschiffe ausgeführt. Die Miliz im Jemen feuerte zudem wiederholt Drohnen und Raketen auf Israel ab.

Die Huthi drohen, jedes Schiff auf dem Weg nach Israel anzugreifen, solange nicht der Transport von mehr Lebensmitteln und Medikamenten in den Gazastreifen erlaubt wird. Das Rote Meer und der Suez-Kanal sind eine wichtige Schifffahrtsroute, über die bis zu zwölf Prozent des Welthandels laufen.

Karte Jemen, Israel und das Rote Meer

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 21. Dezember 2023 um 15:27 Uhr.