Kevin McCarthy (rechts) | Getty Images via AFP

Wahlchaos im US-Repräsentantenhaus McCarthy scheitert und scheitert und scheitert

Stand: 05.01.2023 03:45 Uhr

Runde für Runde verliert er: Bei der Wahl zum Sprecher des US-Repräsentantenhauses scheitert der Republikaner McCarthy weiter an den Gegenstimmen aus den eigenen Reihen. Und noch ist kein Ende des Abstimmungsmarathons in Sicht.

Nach mehreren ergebnislosen Wahlgängen bei der Abstimmung über den mächtigsten Posten im US-amerikanischen Parlament hat das Repräsentantenhaus neue Anläufe gestartet, um einen Vorsitzenden zu bestimmen - aber auch diese brachten kein Ergebnis.

Am Abend (Ortszeit) stimmte die Kammer dann dafür, weitere Abstimmungen erneut zu vertagen - es soll nun am heutigen Donnerstag weitergehen. Doch eine Lösung der Blockade ist nicht in Sicht.

Rechte Hardliner blockieren

Der Republikaner Kevin McCarthy scheitert am Mittwoch erneut am Widerstand der ultrakonservativen Mitglieder seiner eigenen Partei. Am Dienstag - bei den ersten drei Wahlrunden - hatten sich McCarthys Kritiker hinter dem Republikaner Jim Jordan versammelt, der aber beteuerte, er habe keinerlei Interesse an dem Posten. Am Mittwoch stimmten die Abgeordneten des rechten Flügels dann für den Republikaner Byron Donalds.

McCarthy schaffte damit auch in den Wahlrunden drei bis sechs nicht die nötige Mehrheit von 218 Stimmen - obwohl die Republikaner gerade die Mehrheit im Repräsentantenhaus errungen haben. Der Grund für den Widerstand aus den eigenen Reihen: Viele rechte Abgeordneten aus dem Lager von Ex-Präsidenten Donald Trump lehnen McCarthy als zu moderat ab.

Grafische Darstellung der Verteilung der Sitze im Repräsentantenhaus

Die Republikaner haben jetzt mit 222 Sitzen die Mehrheit im US-Repräsentantenhaus. 218 Stimmen sind für eine Mehrheit bei der Wahl des "Speaker" nötig.

Trump stellt sich hinter McCarthy

Trump gab McCarthy am Mittwoch dennoch demonstrativ Schützenhilfe. "Es ist jetzt an der Zeit, dass alle unsere großartigen republikanischen Abgeordneten für Kevin stimmen, den Deal abschließen, den Sieg mitnehmen", schrieb Trump in einem Beitrag auf seiner Medienplattform "Truth Social".

"Verwandelt einen großartigen Triumph nicht in eine riesige und peinliche Niederlage. Es ist Zeit zu feiern, ihr verdient es. Kevin McCarthy wird einen guten Job machen und vielleicht sogar einen großartigen Job - wartet es nur ab", schrieb Trump.

Allein, es nutzte nichts. Und so wird nun am Donnerstag weiter abgestimmt.

Über dieses Thema berichtete NDR Info am 04. Januar 2023 um 19:30 Uhr.