Eine Frau mit einem Mädchen auf dem Arm geht an Unmengen von Schaum vorbei

Umweltproblem in Kolumbien Stadt von Schaumwolke bedeckt

Stand: 29.04.2022 11:54 Uhr

Große Mengen verunreinigter Schaum bedecken Teile der kolumbianischen Stadt Mosquera. Experten führen das Phänomen auf die Verschmutzung eines Flusses durch Reinigungsmittel zurück und warnen vor Gesundheitsproblemen.

Riesige Schaumwolken aus einem verschmutzten Fluss haben die kolumbianische Stadt Mosquera erreicht und die Bewohner beunruhigt. Teile des Schaums wehten über die Straßen und in die Wohngebiete des Ortes.

Die Umweltbehörde des Department Cundinamarca, zu dem die Hauptstadt Bogotá und das rund 20 Kilometer entfernte Mosquera gehören, führte den Schaum auf große Mengen Reinigungsmittel und andere chemische Substanzen zurück. Sie forderte Haushalte und Industrie auf, den übermäßigen Gebrauch dieser Mittel und Substanzen zu vermeiden.

Eine Frau schaut sich eine große Menge Schaum an, die sich einen Weg durch das Viertel Los Puentes gebahnt hat.

Eine große Menge Schaum wird nur durch einen Zaun zurückgehalten.

Phänomen ist nicht neu

Der Wind trieb den verschmutzten und stinkenden Schaum teilweise durch die Straßen. Durch den starken Regen sei das verschmutzte Wasser stärker in Bewegung gekommen und der Schaum sei entstanden, erklärte Edwin García, der Direktor des Labors der Umweltbehörde, laut einer Mitteilung.

Ganz neu ist das Phänomen nach Angaben der Stadtverwaltung für die Bewohner Mosqueras zwar nicht. Aber in diesen Mengen sei der Schaum in der Gegend noch nie vorgekommen, hieß es.

Ein Mann steht vor einem Schaumberg, der sich einen Weg durch das Viertel Los Puentes gebahnt hat.

Ein Mann steht vor einem Schaumberg, der sich einen Weg durch das Viertel Los Puentes gebahnt hat.

Experten warnen vor Gesundheitsproblemen

Der Schaum entstehe normalerweise, wenn eine Verengung des Flusses oder eine Brücke Turbulenzen im kontaminierten Wasser erzeugt, sagte Luis Alejandro Camacho Botero, Experte für Umwelthydraulik an der Universität der Anden.

Ähnliche Probleme gebe es auch an anderen Flüssen wie dem Bogotá, sagte der Experte und warnte vor Gefahren für die öffentliche Gesundheit, wenn das Problem nicht kontrolliert würde.

Stadtverwaltung und Umweltbehörde hätten Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen abzumildern. Laut örtlichen Behörden haben ungewöhnlich starke Regenfälle sowie die schlechte Abfallentsorgung das Problem in diesem Jahr verschlimmert. In einem Großteil Kolumbiens ist ab April Regenzeit.