Eine Hand tippt auf einer Computertastatur.

US-Infrastruktur im Visier Warnung vor chinesischen Cyberangriffen

Stand: 25.05.2023 15:09 Uhr

Staatlich unterstützte Hacker aus China zielen nach Angaben von Microsoft und westlichen Cybersicherheitsdiensten verstärkt auf kritische Infrastruktur in den USA. Peking wies die Anschuldigungen zurück.

Von China unterstützte Hacker sind in Netzwerke wichtiger Infrastrukturbereiche der Vereinigten Staaten eingedrungen - das berichten die USA, ihre westlichen Verbündeten und der Softwarekonzern Microsoft. In einer veröffentlichten Mitteilung warnten die Cybersicherheitsdienste des "Five Eyes" genannten Geheimdienstbündnisses der USA, Australiens, Kanadas, Neuseelands und Großbritanniens vor ähnlichen Spionageangriffen auf der ganzen Welt.

Microsoft gab in einer Erklärung bekannt, einer der Cyberangriffe gehe von einer Hackerguppe namens "Volt Typhoon" aus, die von China unterstützt werde. Ziel der verdeckten Angriffe sei es, Grundlagen für die Störung wichtiger Kommunikation zwischen den USA und Asien zu legen, teilte Microsoft mit.

Betroffen sind Organisationen etwa aus den Bereichen Kommunikation, Fertigung, Versorgung, Transport, Bauwesen, Informationstechnologie und Bildung, erklärte der Softwarekonzern. Die Cyberangriffe zielten demnach auch auf Guam ab, ein US-Außengebiet, in dem es eine große amerikanische Militärbasis gibt.

Anzeichen für Spionage

Das beobachtete Verhalten der Angreifer deute auf Spionage und die Sicherung eines Zugangs hin. Die seit 2021 aktive Hackergruppe "Volt Typhoon" habe versucht, sich in die normale Netzwerkaktivität einzuschleichen und möglichst lange unbemerkt zu bleiben. Die Hacker lenkten Datenverkehr über kompromittierte Netzwerkausrüstung kleiner Büros oder im Homeoffice, darunter Router, Firewalls und Tunnelsoftware, so Microsoft.

Peking weist die Anschuldigungen zurück

China wies die erhobenen Anschuldigungen zurück. Das Außenministerium in Peking nannte den Microsoft-Bericht einen unprofessionellen "Flickenteppich mit unterbrochener Beweiskette".

Außenamtssprecherin Mao Ning sah eine "kollektive Desinformationskampagne" der "Five Eyes" und nannte den amerikanischen Auslandsgeheimdienst NSA "die weltweit größte Hackergruppe". Diese "Desiformationskampagne" sei von den Vereinigten Staaten aus "geopolitischen Zwecken" initiiert worden, sagte Mao.