Die eingestürzte Francis Scott Key Bridge in Baltimore nach der Kollision mit einem Containerschiff.

US-Medienberichte FBI ermittelt nach Brückeneinsturz in Baltimore

Stand: 15.04.2024 18:37 Uhr

Nach dem Einsturz einer Autobahnbrücke in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland hat das FBI Medienberichten zufolge Ermittlungen aufgenommen. Bei dem Unglück mit einem Containerschiff waren sechs Bauarbeiter ums Leben gekommen.

Die US-Bundespolizeibehörde FBI hat nach dem Einsturz einer Autobahnbrücke in Baltimore ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Das berichteten unter anderem die "Washington Post" und der Sender NBC News unter Berufung auf zwei hochrangige Vertreter der US-Strafverfolgungsbehörden.

Demnach soll geprüft werden, ob die Besatzung des Frachters wusste, dass das Schiff bereits beim Auslaufen "ernsthafte Probleme" hatte.

Ermittler an Bord des Frachters

Das FBI erklärte, Ermittlerinnen und Ermittler seien an Bord des Frachters "Dali" aktiv, der noch immer unter den Brückentrümmern festsitzt. Diese führten "von einem Gericht genehmigte Aktionen" aus, nähere Informationen werde es vorerst nicht geben.

Derweil teilte das Büro des Bürgermeisters von Baltimore im US-Bundesstaat Maryland mit, die Stadt arbeite mit zwei Anwaltskanzleien zusammen, um die Verantwortlichen für die Tragödie zur Rechenschaft zu ziehen - "einschließlich des Eigentümers, der Chartergesellschaft, des Betreibers und des Herstellers der M/V Dali sowie aller anderen potenziell haftbaren Dritten."

Schiff ließ sich offenbar nicht mehr lenken

Die Francis Scott Key Bridge an der Hafeneinfahrt von Baltimore war am 26. März eingestürzt, nachdem die "Dali" einen Brückenpfeiler gerammt hatte. Zwei Menschen konnten gerettet werden, drei Männer wurden tot geborgen. Die Behörden gehen vom Tod drei weiterer Vermisster aus. Bei den Opfern handelt es sich nach Behördenangaben um Bauarbeiter, die zum Unfallzeitpunkt Reparaturen auf der Brücke durchführten.

Die Besatzung hatte anschließend ausgesagt, dass sich das Schiff nicht mehr habe steuern lassen. Ersten Erkenntnissen zufolge war ein Stromausfalls der Grund für die Manövrierunfähigkeit.

Der Einsturz der mehr als 2,5 Kilometer langen vierspurigen Autobahnbrücke hat auch immense wirtschaftliche Auswirkungen, weil einer der bedeutendsten Seehäfen der Vereinigten Staaten vorübergehend nicht nutzbar ist.