Soldaten auf einem zeremoniellen Fahrzeug eskortieren den Sarg des tansanischen gestorbenen Präsidenten John Magufuli (Archivbild).

Massenpanik in Tansania 45 Tote bei Trauerfeiern für Magufuli

Stand: 31.03.2021 08:09 Uhr

Bei den Trauerfeiern für den verstorbenen tansanischen Präsidenten Magufuli kam es zu einer Massenpanik - 45 Menschen starben. Magufuli war einer der bekanntesten Corona-Leugner Afrikas.

Bei den Trauerfeiern für den verstorbenen tansanischen Präsidenten John Magufuli kam es zu einer Massenpanik mit 45 Toten. Einige Personen hätten vergangene Woche eine Mauer in Daressalam erklommen, um einen Blick auf den in einem Stadion aufgebahrten Leichnam Magufulis zu erhaschen, sagte der Polizeichef der Stadt, Lazaro Mambosasa. Doch sei die Mauer eingestürzt, was eine tödliche Massenpanik zur Folge gehabt habe.

Magufuli war vergangene Woche mit einem Staatsbegräbnis in seiner Heimatstadt Chato beigesetzt worden. Die Regierung hatte am 17. März bekanntgegeben, dass Magufuli an Herzversagen gestorben sei. Für Oppositionsführer gilt es indes als ausgemacht, dass er den Folgen einer Corona-Infektion erlegen sei.

Magufuli war bekannter Corona-Leugner

Magufuli galt als einer der bekanntesten Corona-Leugner Afrikas. Abstandsregeln lehnte er ab, empfahl Kräuter und Bewegung gegen Covid-19 und erklärte im vergangenen Jahr, Tansania habe die Pandemie durch drei Tage nationalen Gebets bezwungen. Die Wirkung von Corona-Tests und Impfstoffen stellte Magufuli infrage.

Er war seit dem 27. Februar nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden, was Gerüchte über eine schwere Covid-19-Erkrankung anheizte. In Tansania wurde Magufuli von vielen für seine kampfeslustige Art und seine Anti-Korruptionskampagne verehrt, auch wenn ihm Gegner neben seiner Corona-Skepsis unterdrückerische Methoden vorwarfen.

Seine Nachfolgerin wurde Samia Suluhu Hassan, die zuvor als seine Vizepräsidentin gedient hatte. Sie ist Tansanias erste Staatschefin. Am Dienstag nominierte sie Finanzminister Philip Mpango für das Amt des Vizepräsidenten. Das Parlament gab einstimmig grünes Licht für die Personalie.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 18. März 2021 um 07:47 Uhr.