Stahlstangen

Entscheidung der USA Zusätzliche Zölle für Stahl aus der EU

Stand: 31.05.2018 16:15 Uhr

Bis zuletzt hatten die Europäer mit den USA verhandelt - vergebens. Die Trump-Regierung führt ab morgen zusätzliche Zölle auf Stahl und Aluminium aus Europa ein. Auch für Kanada und Mexiko gelten die Zölle.

Es habe Fortschritte gegeben in den Gesprächen mit der Europäischen Union, sagt US-Handelsminister Wilbur Ross. Aber Ross konnte den Europäern im Streit um Einfuhrzölle offenbar nicht genügend Zugeständnisse abringen. Man sei nie an den Punkt gekommen, an dem die Strafzölle vorübergehend oder dauerhaft für die EU ausgesetzt bleiben.

Das heißt: Um Mitternacht erheben die USA 25 Prozent auf Stahl- und zehn Prozent auf Aluminiumimporte aus Europa. Die EU könnte in einem nächsten Schritt die Welthandelsorganisation WTO anrufen. Allerdings hatte Brüssel auch mit Vergeltung gedroht, zum Beispiel höhere Abgaben auf Bourbon, Harley-Davidson-Motorräder oder Orangen aus den USA.

Sorge vor neuen Zöllen

Wilbur Ross

Hatte mit den Europäern im Zollstreit mehrfach verhandelt - aber ohne Erfolg: US-Handelsminister Ross.

Die Sorge ist, dass daraus ein Handelskrieg wird, mit immer neuen Zöllen. Ross erklärte, trotz der drohenden Vergeltung seien Verhandlungen mit Europa möglich. Mit der EU gebe es eine Reihe von Handelsfragen, allerdings sei nicht klar, ob Brüssel zu Gesprächen weiter bereit sei. Deshalb lehnte Ross es ab, auf Details der Themen einzugehen.

Auch Mexiko und Kanada sind nicht länger von den Zöllen ausgeschlossen, obwohl die Verhandlungen zum Freihandelsabkommen NAFTA noch nicht abgeschlossen sind. Aber die Gespräche dauerten länger als gedacht, erklärte Ross die Entscheidung. Wenig später ergänzte er, die Zölle stünden vor allem im Zusammenhang mit der nationalen Sicherheit.

Torsten Teichmann, Torsten Teichmann, ARD Washington, 31.05.2018 16:04 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 31. Mai 2018 um 16:00 Uhr.