ChatGPT wird nahtlos in den VW Sprachassistenten IDA integriert, hier im Cockpit eines neuen Golf GTI.

Textroboter an Bord VW holt ChatGPT ins Auto-Cockpit

Stand: 09.01.2024 09:44 Uhr

Als erster großer Autohersteller baut Volkswagen den Chatbot ChatGPT in seine Serienfahrzeuge ein. Außerdem hat der Wolfsburger Konzern Pläne für das fahrerlose Laden von Elektroautos vorgestellt.

Der populäre Textroboter ChatGPT erobert den Automarkt und wird schon bald in den ersten Serienfahrzeugen zu finden sein. Während Konkurrenten noch den möglichen Einsatz von ChatGPT im Auto prüfen, prescht der Wolfsburger Volkswagen-Konzern vor: Auf der Technik-Messe CES in Las Vegas kündigte VW an, ChatGPT in seine Fahrzeuge zu integrieren.

Recherchierte Inhalte werden vorgelesen

Auf der Innovationsshow in Las Vegas wird es erste Fahrzeuge mit der Funktion zu sehen geben. Ab dem zweiten Quartal will VW den Chatbot dann auf ersten Märkten und in einer Vielzahl von Modellen serienmäßig anbieten. Nach eigenen Angaben wird Volkswagen damit der erste Volumenhersteller sein, der ChatGPT in Serienfahrzeuge einbaut.

Technikmesse CES in Las Vegas im Zeichen von KI

Sarah Schmidt, ARD Washington, zzt. Las Vegas, tagesthemen, 09.01.2024 22:15 Uhr

Künftig sollen Kunden somit in allen VW-Modellen, die über den hauseigenen Sprachassistenten IDA verfügen, auf die ständig wachsende Datenbank der Künstlichen Intelligenz zugreifen können. So soll es möglich sein, sich etwa während der Fahrt recherchierte Inhalte vorlesen zu lassen und mit dem Auto in natürlicher Sprache zu interagieren. Umgesetzt wird die Integration mit dem Sprachsoftware-Spezialisten Cerence, dessen Lösung in IDA eingesetzt wird.

Roboterarm steckt Ladekabel ein

VW stellte darüber hinaus in Las Vegas ein weiteres Projekt vor: das fahrerlose Laden von Elektroautos. Hierbei kooperiert Volkswagens Software-Tochter Cariad mit dem weltgrößten Autozulieferer Bosch. Gemeinsam lassen sie Elektroautos probeweise automatisch zu einer Ladesäule fahren und ihre Batterien aufladen. Danach suchen sich die Fahrzeuge eigenständig einen freien Platz im Parkhaus.

Bosch und VW sehen in der Idee eine Lösung für Wartezeiten vor den Säulen und Blockierungsgebühren für Fahrer, die ihre Autos nach Abschluss des Ladevorgangs nicht schnell genug wegfahren. Getestet wird das fahrerlose Laden im Entwicklungs-Parkhaus von Bosch in Ludwigsburg. Das Ladekabel wird dabei von einem Roboterarm eingesteckt und rausgezogen.

Das System, mit dem sich Fahrzeuge automatisch einen Platz im Parkhaus suchen, gibt es bereits seit einiger Zeit. Für Verbraucher mit entsprechend ausgerüsteten Autos ist das bereits in einem Parkhaus am Stuttgarter Flughafen möglich. Bosch hat nach eigenen Angaben begonnen, weitere Parkhäuser in Deutschland mit der nötigen Infrastruktur auszustatten.