Kinder laufen über ein vertrocknetes Flussufer.

Weltwetterorganisation Viele Flüsse hatten 2021 weniger Wasser

Stand: 29.11.2022 14:17 Uhr

Im Jahr 2021 haben große Teile der Erde trockenere Zeiten erlebt als sonst. Zu diesem Schluss kommt die Weltwetterorganisation WMO. Eine Folge davon war weniger Wasser in vielen Flüssen der Welt.

Im vergangenen Jahr haben die Flüsse in großen Teilen der Welt weniger Wasser geführt als im langjährigen Durchschnitt. Das berichtete die Weltwetterorganisation (WMO) in ihrem ersten Bericht über die Frischwasserreserven der Welt. Die Organisation spricht von einem negativen Trend. 2021 hätten große Teile der Erde trockenere Perioden als im langjährigen Durchschnitt erlebt.

Weltwetterorganisation WMO spricht in ihrem ersten Bericht über Frischwasserreserven von einem negativen Trend

Rainald Becker, ARD Genf, tagesschau 17:00 Uhr

Die WMO untersuchte die Abflussmengen von Flüssen. Die Regionen mit unterdurchschnittlichen Abflussmengen seien 2021 doppelt so groß gewesen wie die Regionen mit überdurchschnittlichen Abflussmengen. Die Vergleichsgröße ist für das jeweilige Gebiet der Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Für Europa sind in dem Bericht keine großen Abweichungen vom Durchschnitt angegeben.

WMO: Klimawandel verändert den Wasserhaushalt

Der Klimawandel verändere den Wasserhaushalt, aber es gebe noch zu wenig Informationen über die Qualität, Menge und Verteilung der Frischwasserreserven, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Diese Informationen seien für eine Anpassung an den Klimawandel wichtig.

Unterdurchschnittliche Abflussmengen erlebten etwa einige Regionen in Südosten Südamerikas und in den südlichen USA. Betroffen seien auch die afrikanischen Flüsse Niger, Volta, Nil und Kongo sowie Regionen in Ostrussland und in Zentralasien.

Mehr Wasser floss unter anderem im Norden des nordamerikanischen Kontinents und in China am Fluss Amur. In etwa einem Drittel der weltweit untersuchten Regionen habe der Abfluss etwa auf dem Niveau des 30-Jahre-Durchschnitts gelegen.

Die WMO untersuchte auch die terrestrischen Wasserreservoire, also Wasserreserven an Land und im Boden. Verglichen mit dem Durchschnitt der Jahre 2002 bis 2020 war der Trend etwa am Fluss São Francisco in Brasilien, in Patagonien, im Südwesten der USA sowie am Oberlauf der Flüsse Ganges und Indus auf dem indischen Subkontinent negativ.

Tendenziell mehr Wasser dürfte es nach dem Trend in der Region der Großen Seen im Norden der USA, im ostafrikanischen Graben, im Niger-Bassin in Afrika und in der Nordamazonas-Region geben.

Kathrin Hondl, Kathrin Hondl, ARD Genf, 29.11.2022 16:47 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete MDR Aktuell am 29. November 2022 um 13:00 Uhr in den Nachrichten.