Erster Fundort von Trümmern einer mutmaßlich russischen Drohne in Rumänien (Archiv)

NATO-Territorium Erneut Drohnenteile in Rumänien gefunden

Stand: 09.09.2023 20:34 Uhr

Im NATO-Staat Rumänien sind zum zweiten Mal binnen einer Woche Teile einer mutmaßlich russischen Drohne gefunden worden. NATO-Generalsekretär Stoltenberg nannte die Vorkommnisse "destabilisierend".

Im NATO-Staat Rumänien hat das Militär nach eigenen Angaben erneut Teile einer mutmaßlich russischen Drohne im Grenzgebiet zur Ukraine gefunden. Die Fragmente seien in der Nähe des rumänischen Dorfes Plaur sichergestellt worden und ähnelten den vom russischen Militär eingesetzten Drohnen, hieß es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums. Unklar ist noch, ob sie auf einen neuen russischen Drohnenangriff zurückgehen.

Bereits am Mittwoch hatte das rumänische Militär Drohnenteile in der Nähe von Plaur gefunden. Die Ortschaft liegt am Chilia-Arm der Donau, die die Grenze zur Ukraine bildet.

Vermutlich kein beabsichtigter Angriff

Der rumänische Präsident Klaus Iohannis sprach mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg über den neuerlichen Fund und verurteilte die Verletzung des rumänischen Luftraums scharf, wie er auf der Plattform X, vormals Twitter, erklärte. Stoltenberg wiederum erklärte dort: "Es gibt keine Anzeichen dafür, dass beabsichtigt wurde, NATO-Gebiet zu treffen, aber diese Angriffe sind destabilisierend." Auch die Regierung in Bukarest geht nicht von einem beabsichtigten Angriff Russlands auf ihr Hoheitsgebiet aus.

US-Außenminister Antony Blinken hatte bereits am Donnerstag angekündigt, dass die USA zusätzliche F-16-Kampfjets nach Rumänien entsenden würden, um den rumänischen Luftraum zu überwachen. Stoltenberg begrüßte diesen Schritt nun ausdrücklich.

Fundort liegt in der Nähe von ukrainischem Hafen

Russland hatte zu Wochenbeginn den ukrainischen Donauhafen Ismajil mehrfach mit Drohnen angegriffen. Plaur liegt unmittelbar am gegenüberliegenden Donauufer.

Moskau hatte zuletzt ein Abkommen aufgekündigt, das es der Ukraine ermöglichte, Getreide über das Schwarze Meer zu exportieren. Seitdem versucht Kiew vermehrt, Getreide über seine eigenen Donauhäfen und das angrenzende EU-Mitglied Rumänien zu transportieren.

Die Karte zeigt die Donauhäfen Ismajil in der Ukraine und Plaur in Rumänien.

Schraffiert: von Russland besetzte Gebiete zum Stand am 9. September 2023.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 09. September 2023 um 20:35 Uhr.