Nach Bildern von Cherson-Besuch Kreml dementiert Einsatz von Putin-Double
Aus Kiew kommt der Vorwurf, statt Russlands Präsident Putin habe ein Doppelgänger zuletzt die Kriegsgebiete in Cherson besucht. Der Kreml wies diese Spekulationen zurück und nannte sie "merkwürdig".
Der Kreml hat Spekulationen zurückgewiesen, dass ein Doppelgänger und nicht Russlands Präsident Wladimir Putin selbst kürzlich die besetzten ukrainischen Gebiete in Cherson und Luhansk besucht habe. "Ich kann nur sagen, dass diese Äußerungen zumindest merkwürdig sind", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
Nach Angaben des Kreml hatte Putin sich vor einigen Tagen in die von der russischen Armee besetzten ukrainischen Regionen Cherson und Luhansk begeben. Er habe die militärischen Hauptquartiere besucht, aber weder die Front noch Soldaten oder Zivilisten.
Der Sekretär des nationalen ukrainischen Sicherheitsrats, Oleksij Danilow, hatte gestern Abend die Vermutung geäußert, dass der Besuch des Kreml-Chefs in der Region Cherson eine Inszenierung gewesen sei. Es sei in Wahrheit ein Doppelgänger des russischen Präsidenten gewesen, der in den Medien gezeigt worden sei, sagte Danilow im Fernsehen. "Es gab da keinen Putin. Das ist ein Doppelgänger, das ist allgemein bekannt." Nach Danilows Worten sei Putin "ein verängstigter Mann", und die Vorstellung, dass er sich zu einem Besuch der Front entschlossen habe, sei schlicht unmöglich.
"Ich habe auf Doppelgänger verzichtet"
Es gibt allerdings keinerlei Belege dafür, dass es tatsächlich einen Doppelgänger Putins bei offiziellen Terminen gibt. Putin hatte im Februar 2020 gesagt, dass ihm in den 2000er-Jahren aus Sicherheitsgründen die Nutzung eines Doubles bei offiziellen Terminen vorgeschlagen worden sei. "Die Idee kam auf, aber ich habe auf Doppelgänger verzichtet", sagte er.
Gerüchte über den Einsatz von Doppelgängern von Putin halten sich seit Jahren, genauso wie solche über seinen Gesundheitszustand. Durch die seltenen Auftritte des Präsidenten während der Corona-Pandemie hatten sie sich wieder verstärkt. Seit der Corona-Pandemie ist Putin im Fernsehen für gewöhnlich ganz allein in seinem Büro zu sehen, wenn er an Videokonferenzen teilnimmt.