Eine Tram fährt durch eine unbeleuchtete Straße.

Angriffe auf Infrastruktur der Ukraine Russland attackiert gezielt Energieversorgung

Stand: 18.10.2022 12:39 Uhr

Russland will offenbar gezielt die Energieversorgung der Ukraine zerstören und setzt seine Angriffe fort. Laut dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj ist bereits ein Drittel der Kraftwerke zerstört. Hunderte Orte melden Stromausfälle.

Russland hat seine Luftangriffe auf ukrainische Städte fortgesetzt und erneut auf kritische Infrastruktur wie die Strom- und Wasserversorgung gezielt. In der Hauptstadt Kiew gab es am Morgen mehrere Explosionen. Eine Energie-Anlage sei getroffen worden, teilte Kyrylo Tymoschenko mit, der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamtes. Es gab Unterbrechungen der Strom- und Wasserversorgung, wie der örtliche Stromversorger DTEK mitteilte. Bürgermeister Vitali Klitschko rief auf Telegram alle Bewohner Kiews auf, Elektrizität zu sparen und Trinkwasservorräte anzulegen.

Mehrere Ortschaften in der westlich von Kiew gelegenen Region Schytomyr sowie Teile der Stadt Dnipro in der zentralöstlichen Ukraine waren ebenfalls ohne Strom. Auch in mehreren weiteren Regionen des Landes fiel am Morgen der Strom aus.

Bereits am Montag hatte Russland wichtige Infrastruktur in drei ukrainischen Regionen angegriffen. Dadurch fiel nach Angaben der ukrainischen Regierung in hunderten Städten und Dörfern der Strom aus.

Vassili Golod, ARD Kiew, zu den russischen Angriffen gegen die Energieversorgung: "Das hat massive Folgen für alle Menschen im Land."

tagesschau24 12:00 Uhr

Selenskyj: Kein Raum für Verhandlungen mit Putin

Nach ukrainischen Angaben hat Russland innerhalb einer Woche einen erheblichen Teil der Strom-Infrastruktur der Ukraine durch seine Angriffe zerstört. "Seit dem 10. Oktober wurden 30 Prozent der ukrainischen Elektrizitätswerke zerstört, was zu massiven Stromausfällen im ganzen Land geführt hat", erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Kurzbotschaftendienst Twitter. Es gebe "keinen Raum mehr für Verhandlungen" mit dem "Regime" von Russlands Präsident Wladimir Putin, fügte Selenskyj hinzu.

Seit vergangener Woche überzieht Russland die Ukraine mit großflächigen Raketen- und Drohnenangriffen. Dutzende Zivilisten starben. Zuvor hatte es eine schwere Explosion auf der Krim-Brücke gegeben, die Russland mit der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel verbindet. Putin macht dafür den ukrainischen Geheimdienst SBU verantwortlich.