Auf diesem von Planet Labs zur Verfügung gestellten Satellitenbild ist der unter belizischer Flagge fahrende Frachter "Rubymar" im südlichen Roten Meer in der Nähe der Bucht von el-Mandeb zu sehen, aus dem Öl austritt,

Ölteppich nach Angriff USA warnen vor Umweltkatastrophe im Roten Meer

Stand: 24.02.2024 15:15 Uhr

Am vergangenen Sonntag hatte die Huthi-Miliz nach eigenen Angaben einen Frachter im Roten Meer angegriffen. Dieser wurde so schwer beschädigt, dass er massenweise Öl verliert. Das US-Militär befürchtet eine Umweltkatastrophe.

Ein Angriff der jemenitischen Huthi-Miliz auf ein Frachtschiff hat nach Angaben des US-Militärs einen kilometerlangen Ölteppich im Roten Meer verursacht. Das Schiff liege vor Anker, laufe aber allmählich mit Wasser voll und habe mittlerweile einen rund 29 Kilometer langen Ölteppich hinterlassen, teilte das US-Regionalkommando Centcom mit.

Die "Rubymar" habe etwa 41.000 Tonnen Düngemittel geladen, die ins Rote Meer gelangen und die Umweltkatastrophe verschlimmern könnten.

Karte Jemen mit der Position der Rubymar, dem Golf von Aden, Roten Meer, Suezkanal und Bab al-Mandab

Frachter unter der Flagge von Belize

Am vergangenen Sonntag hatten die Huthis nach eigenen Angaben einen Frachter in der Meerenge von Bab al-Mandab am südlichen Eingang zum Roten Meer mit Raketen angegriffen und schwer beschädigt. Die zur britischen Marine gehörende Behörde UKMTO hatte über den Angriff informiert und mitgeteilt, dass die Crew in Sicherheit gebracht worden sei. Die Hafenbehörde von Dschibuti hatte anschließend berichtet, dass die Crew der unter der Flagge von Belize fahrenden "Rubymar" sicher nach Dschibuti gelangt sei.

"Die Huthi nehmen weiterhin keine Rücksicht auf die regionalen Auswirkungen ihrer wahllosen Angriffe und bedrohen die Fischereiindustrie, die Küstengemeinden und die Einfuhr von Lebensmitteln", hieß es in der Mitteilung des US-Kommandos.

USA zerstören Marschflugkörper der Huthi

Weiter erklärte das US-Zentralkommando, am Freitag sieben für Angriffe auf Schiffe bestimmte Marschflugkörper der Huthi-Miliz am Boden im Jemen zerstört zu haben. Die Marschflugkörper der pro-iranischen Huthis seien zum Abschuss auf das Rote Meer vorbereitet gewesen. Die Angriffe wurden als Selbstverteidigung bezeichnet, weil die Raketen eine unmittelbare Bedrohung für Handelsschiffe und die Schiffe der US-Marine in der Region dargestellt hätten.

Seit November greift die Miliz immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an und nennt als Grund dafür den Krieg im Gazastreifen. Dies beeinträchtigt die Schifffahrt durch die Wasserstraßen und die Meerenge Bab al-Mandeb, die sie verbindet. Das amerikanische und das britische Militär flogen mehrfach Luftangriffe auf Raketenarsenale und Abschussrampen der Huthi in den von ihnen kontrollierten Gebieten im Jemen.

Miriam Staber, ARD Kairo, tagesschau, 24.02.2024 15:36 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 24. Februar 2024 um 16:38 Uhr.