Nikki Haley bei einem Wahlkampfauftritt

USA Haley gewinnt Vorwahl in Washington

Stand: 04.03.2024 04:26 Uhr

Es ist ihr erster Sieg gegen Trump, auch wenn er wohl nur symbolisch ist: Nikki Haley hat die Republikaner-Vorwahl in der US-Hauptstadt Washington gewonnen. Entscheidend wird der morgige Super Tuesday.

Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner muss Donald Trump einer Umfrage zufolge seine erste Niederlage einstecken.

Bei den parteiinternen Vorwahlen in der Hauptstadt Washington D.C. setzte sich am Sonntag seine Rivalin Nikki Haley durch, wie Wählerbefragungen des Datendienstleisters Edison Research ergaben.

Haleys Chancen nach wie vor gering

Demnach erhielt sie 62,9 Prozent der Stimmen, während der Ex-Präsident lediglich auf 33,2 Prozent kam. Es ist ihr erster Sieg im Nominierungsverfahren und ein symbolischer Erfolg für die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen. Haleys Chancen, die republikanische Nominierung zu gewinnen und im November gegen den voraussichtlichen demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden anzutreten, sind jedoch nach wie vor gering.

Haley gewinnt Republikaner-Vorwahl in der US-Hauptstadt Washington

Oliver Rabieh, ARD-aktuell, tagesschau, 04.03.2024 09:00 Uhr

Haleys Sieg bringt ihr 19 von 1215 Delegiertenstimmen, die für die Nominierung notwendig sind. Trump hatte die ersten acht Vorwahlen mit großem Vorsprung gewonnen. Meinungsumfragen zufolge wird der ehemalige Präsident auch weiterhin fast alle Vorwahlen für sich entscheiden.

Washington eine Anti-Trump-Hochburg

Die Republikaner in der von Trump immer wieder als politischer "Sumpf" bezeichneten Hauptstadt gelten als überwiegend moderate Konservative. Trumps Wahlkampfteam erklärte am Sonntag, Haley sei jetzt "zur Königin des Sumpfes gekrönt" worden. Trump wolle den Sumpf hingegen "trockenlegen".

Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Republikaner in der Hauptstadt gegen Trump stellen. Bei der letzten republikanischen Nominierungswahl im District of Columbia im Jahr 2016 erhielt Trump weniger als 14 Prozent der Stimmen und keine Delegierten, obwohl er die Nominierung auf nationaler Ebene gewann.

Washington D.C. ist zu 100 Prozent städtisch geprägt, und ein relativ hoher Anteil der Einwohner verfügt über einen Hochschulabschluss. Viele republikanische Spitzenpolitiker - auch Trump - stellen die Stadt als von Kriminalität verseucht und von abgehobenen Eliten regiert dar. Trumps Basis ist im Kern eher ländlich und besonders stark in Gegenden mit niedrigem Bildungsniveau.

Am Dienstag, dem sogenannten Super Tuesday, finden in 15 Bundesstaaten und einem US-Territorium Vorwahlen statt. 874 republikanische Delegierte stehen dann zur Wahl. Die Vorwahlen der Demokraten in Washington D.C. finden im Juni statt.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 04. März 2024 um 07:10 Uhr.