Schädelknochen des Transylvanosaurus

Fund in Rumänien Forscher entdecken neue Dinosaurierart

Stand: 24.11.2022 17:31 Uhr

Er war ungefähr zwei Meter lang, ging auf zwei Beinen und fraß am liebsten Pflanzen: Der Transylvanosaurus platycephalus. Eine Gruppe von Wissenschaftlern entdeckte die neue Dinosaurierart im Westen Rumäniens.

Ein internationales Forscherteam hat im Westen Rumäniens eine neue Dinosaurierart identifiziert. Die nach dem Fundort Transsylvanien benannte Art "Transylvanosaurus platycephalus" lebte vor etwa 70 Millionen Jahren und war ein Pflanzenfresser, wie die Universität Tübingen in einer Pressemitteilung berichtete.

Zwergsaurier aus der Kreidezeit

Transylvanosaurus platycephalus bedeutet übersetzt "breitköpfiges Reptil aus Transsylvanien". Der bislang unbekannte Zwergsaurier war ungefähr zwei Meter lang, ging auf zwei Beinen und gehörte zur Gruppe der sogenannten Rhabdodontiden.

In Transsylvanien erreichten diese Tiere, wie andere Dinosaurier dort auch, nur eine geringe Körpergröße. Vermutlich führte ein begrenztes Nahrungsangebot im damaligen Europa zu einer angepassten Statur, wie die Forscher vermuten.

Transylvanosaurus (vorne rechts), sowie Schildkröten, Krokodile, riesige Flugsaurier und andere Zwerg-Dinosaurier.

Transylvanosaurus (vorne rechts) war ungefähr zwei Meter lang.

Europa: in der Kreidezeit ein tropischer Archipel

Europa war in der Kreidezeit, die vor 145 Millionen Jahren begann und vor 66 Millionen Jahren endete, ein tropischer Archipel. Transylvanosaurus platycephalus lebte auf einer der vielen Inseln gemeinsam mit anderen Zwergdinosauriern, Krokodilen, Schildkröten und riesigen Flugsauriern, deren Flügel bis zu zehn Meter Spannbreite maßen.

"Mit jeder neu entdeckten Art löst sich die weit verbreitete Annahme weiter auf, die Fauna in der Kreidezeit in Europa sei artenarm gewesen", so der an der Studie beteiligte Tübinger Paläontologe Felix Augustin. Neben ihm waren auch Wissenschaftler der Universitäten Bukarest und Zürich beteiligt.

Für die Kreidezeit gilt das Hateg-Becken in Transsylvanien als einer der wichtigsten Fundorte in Europa. Insgesamt zehn Dinosaurierarten wurden dort bereits identifiziert.