Schleuse im Panama-Kanal

Dürre und hohe Temperaturen Schiffsverkehr im Panamakanal weiter eingeschränkt

Stand: 01.11.2023 11:28 Uhr

Die Schifffahrt im Panamakanal muss weiter eingeschränkt werden. Niedrigwasser in Folge einer ungewöhnlichen Dürre und hohe Temperaturen sorgen dafür, dass die Wasserstraße weniger befahren werden kann.

Der niedrige Wasserstand im Panamakanal belastet den Schiffsverkehr immer stärker. Nach Mitteilung der Kanalverwaltung muss die Zahl der Schiffe, die die Wasserstraße nutzen können, nochmals reduziert werden. Bis Februar kommenden Jahres solle die Zahl der buchbaren Schiffspassagen schrittweise von zuletzt 30 auf 18 pro Tag gesenkt werden, so der Kanalbetreiber.

Pegelstand des Gatún-Sees sinkt weiter

Die Maßnahme ist die Folge einer Dürre, wie es sie in der Region seit Jahrzehnten nicht gegeben hat. Seit 1950 habe es im Oktober noch nie so wenig geregnet wie in diesem Jahr, hieß es dazu. Da auch bis zum Jahresende mit geringen Niederschlägen zu rechnen sei, müssten die Maßnahmen ergriffen werden. "Der Pegelstand des Gatún-Sees ist auf ein für diese Jahreszeit noch nie dagewesenes Niveau weiter gesunken", so die Panamakanal-Behörde.

Der Panamakanal beginnt in Colón im Norden von Panama und endet nahe Panama-Stadt im Süden. Nach der Eröffnung des erweiterten Kanals 2016 verfügt die Wasserstraße über drei Schleusensysteme, über die die Schiffe auf das Niveau des 28 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Gatún-Sees gehoben und später wieder gesenkt werden. Seit dem Ausbau des Kanals können auch große Tanker und Frachter mit bis zu 14.000 Containern durch die Wasserstraße geschleust werden.

Weniger Schiffe, geringerer Tiefgang

Bereits Mitte des Jahres war die Kapazität des Kanals wegen des Niedrigwassers beschränkt worden. Dabei wurde nicht nur die Zahl der Schiffspassagen in den vergangenen Monaten reduziert; auch der maximale Tiefgang, mit dem Schiffe den Kanal passieren dürfen, war gesenkt worden. Der rund 80 Kilometer lange Kanal verbindet in Mittelamerika den Atlantik mit dem Pazifik.

Pro Jahr passieren in normalen Zeiten etwa 14.000 Schiffe die Wasserstraße. Rund sechs Prozent des Welthandels werden durch ihn abgewickelt. Der Panamakanal ist vor allem wichtig für den Warentransport von Asien in die USA. Über 40 Prozent der Container, die von Nordostasien zur Ostküste der USA verschifft werden, passieren normalerweise den Kanal. Außerdem ermöglicht er einen schnelleren Transport von US-Gütern nach Asien und an die südamerikanische Pazifikküste. Für die deutsche Wirtschaft hat der Panamakanal Experten zufolge im Vergleich zum Suezkanal eine geringere Bedeutung.

Klimawandel behindert Schifffahrt weltweit

Der Klimawandel behindert die Schifffahrt als wichtiger Transportweg für Güter rund um den Globus laut Experten immer stärker. Neben regionalen Dürren, die Flüsse wie auch den Rhein schwerer für Transporte passierbar machen, gehören dazu auch eine größere Zahl von Hurrikanen und ein steigender Meeresspiegel. Rund 90 Prozent des weltweiten Güterverkehrs erfolgt per Schiff.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 31. Oktober 2023 um 23:41 Uhr.