Euroscheine

Sparen Festgeldzinsen auf niedrigstem Stand seit Sommer

Stand: 19.02.2024 08:52 Uhr

Erstmals seit Sommer 2023 bekommen Sparer einer Analyse zufolge für Festgeld mit längerer Laufzeit im Schnitt weniger als drei Prozent Zinsen. Beim Tagesgeld stagnieren die Zinsen - noch.

Der Rückgang der Sparzinsen auf Festgeld mit längerer Laufzeit hat sich seit Jahresbeginn beschleunigt. Das geht aus einer Analyse des Vergleichsportals Verivox hervor. Wer im Moment 10.000 Euro für zwei Jahre fest anlegt, bekommt demnach bei bundesweit aktiven Banken durchschnittlich 2,99 Prozent Zinsen (Stichtag: 7. Februar). Es ist den Angaben zufolge der niedrigste Stand seit Juli 2023. Anfang November lockten die ausgewerteten Institute mit durchschnittlich 3,39 Prozent Zinsen. Im Januar waren es 3,24 Prozent.

Auch für Festgeld, das für fünf Jahre angelegt wird, bieten Geldhäuser in Erwartung von Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank mit durchschnittlich 2,69 Prozent erstmals seit Juli wieder weniger als drei Prozent Zinsen. Bei einjähriger Laufzeit sind es den Angaben zufolge im Schnitt 3,15 Prozent.

Regionale Geldhäuser zahlen im Mittel allerdings weiter deutlich weniger Zinsen. Sparkassenkunden erhalten im Schnitt 2,18 Prozent, wenn sie dort Geld für zwei Jahre fest anlegen. Durchschnittlich 2,22 Prozent streichen Sparer bei den regionalen Genossenschaftsbanken ein.

Tagesgeldzinsen stagnieren

Auf einem Festgeldkonto wird Erspartes für einen bestimmten Zeitraum angelegt. Sparer können in dieser Zeit nicht über das Geld verfügen, weshalb die Zinsen in der Regel höher als beim Tagesgeld sind. Zugleich können Geldhäuser ihre Konditionen während der Laufzeit nicht anpassen. Sie versuchen daher, die erwartete Zinsentwicklung im Voraus einzupreisen.

Viele Experten rechnen damit, dass die EZB angesichts der zuletzt rückläufigen Inflation die Leitzinsen im gemeinsamen Währungsraum im Sommer wieder senken könnte. Das dürfte weiteren Druck auf die Verzinsungen ausüben.

Beim Tagesgeld, auf das Sparer jederzeit zugreifen können, können die Kreditinstitute ihre Konditionen im Gegensatz zum Festgeld an die aktuelle Marktentwicklung anpassen. Verivox beobachtet daher in der Breite noch keine sinkenden Zinsen. Durchschnittlich 1,72 Prozent gibt es demnach derzeit bei bundesweit aktiven Banken. Seit Anfang Dezember stagnierten die Tagesgeldzinsen damit.

Mittelfristig rechnet Verivox aber auch beim Tagesgeld mit sinkenden Zinsen, wenn die Währungshüter die Leitzinsen senken sollten. "Spätestens dann wird das eingetrübte Zinsumfeld auch aufs Tagesgeld durchschlagen", erwartet Verivox-Experte Oliver Maier.

Verivox wertete die Tages- und Festgeldkonditionen von rund 800 Banken und Sparkassen aus.