Obst und Gemüse in einem Supermarkt.

Lebensmittel-Einkauf Deutsche sparen bei Obst und Gemüse

Stand: 07.02.2024 08:59 Uhr

Verbraucher greifen laut Fruchthandelsverband seltener zu Obst und Gemüse - was offenbar an den gestiegenen Preisen liegt. Der Pro-Kopf-Konsum in Deutschland liegt deutlich unter der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation.

Die Bundesbürger konsumieren nach Angaben des Deutschen Fruchthandelsverbands angesichts der deutlich höheren Preise weniger frisches Obst und Gemüse. Auch im EU-Durchschnitt wird in Deutschland weniger von diesen Lebensmitteln gegessen.

"Der Verbrauch privater Haushalte hat in den vergangenen Monaten nachgegeben", sagte Verbands-Geschäftsführer Andreas Brügger der Deutschen Presse-Agentur. "Die Leute haben weniger Geld im Portemonnaie - und dann sparen sie beim Essen - und geben lieber Geld für anderes aus als für Frisches." Die Branche trifft sich von heute an zur Fachmesse Fruit Logistica in Berlin.

Verzehr deutlich unter WHO-Empfehlung

Laut der Verbands-Auswertung liegen die Deutschen im EU-Vergleich beim Konsum von frischem Obst und Gemüse deutlich unter dem Durchschnitt. Von der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), täglich 400 Gramm Obst und Gemüse zu verzehren, seien die Bundesbürger mit durchschnittlich 287 Gramm weit entfernt.

Die Teuerungsrate in Deutschland war im Januar zwar auf 2,9 Prozent gefallen. Die Nahrungsmittelpreise stiegen im Jahresvergleich allerdings erneut überdurchschnittlich um 3,8 Prozent. In den vergangenen beiden Jahren hatten sich Lebensmittelpreise teils dramatisch erhöht. Laut dem Statistischen Bundesamt ist der Index für Nahrungsmittelpreise seit 2022 um rund 30 Prozent gestiegen.

Zu viel Bürokratie in der Branche?

Den produzierenden Unternehmen in der Branche macht nach Verbandsangaben nicht nur die hohe Inflation zu schaffen, sondern auch viel Bürokratie. "Die Unternehmen ersticken in Bürokratie und Dokumentationspflichten. Das macht alles nur noch teurer - die Waren aber ja nicht besser", sagte Brügger. Es sei auch verständlich, dass zahlreiche Landwirte derzeit ihren Unmut über die Agrarpolitik kundtun.

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr laut dem Verband 5,2 Millionen Tonnen Obst und Gemüse geerntet. Rund zwei Drittel des frischen Obstes und Gemüses in deutschen Geschäften sind Einfuhren aus anderen Ländern. Etwa aus Italien: Dort wurden im vergangenen Jahr 17,44 Millionen Tonnen Obst und Gemüse geerntet, in Spanien sogar 21,596 Millionen Tonnen.