ICE-Züge stehen am Hauptbahnhof in Frankfurt am Main.

Erhebung der Deutschen Bahn Fernzüge selten mehr als eine Stunde zu spät

Stand: 25.02.2024 11:21 Uhr

Die Bahn hat mit Problemen bei der Pünktlichkeit zu kämpfen - das spüren Reisende auch in ICE und Intercity jeden Tag. Doch wie häufig sind wirklich große Verzögerungen?

Verspätungen sind für Bahnreisende immer ein Ärgernis - besonders lange Verzögerungen von mehr als einer Stunde waren bei den Fernzügen im vergangenen Jahr aber selten. Deutliche Verspätungen von 60 Minuten oder mehr traten bei 2,4 Prozent der Halte auf. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage der Unionsfraktion im Bundestag hervor. Das Ministerium wiederum bezieht sich auf Angaben der Deutschen Bahn.

Mehr als ein Viertel aller Züge zu spät

Zu Verspätungen von 15 Minuten oder mehr kam es bei 18,3 Prozent der Halte und von 30 Minuten oder mehr bei 8,6 Prozent der Halte. Im gesamten Fernverkehr des bundeseigenen Konzerns mit ICE und Intercity gab es 2023 danach pro Tag durchschnittlich 823 Fahrten mit 7.372 Ankunftshalten.

Bei der Statistik zur betrieblichen Pünktlichkeit werden die Ankunftszeiten an allen Bahnhöfen berücksichtigt. Jeder Halt, der mit weniger als 5:59 Minuten Verspätung erreicht wird, geht als pünktlich in die Statistik ein. Im vergangenen Jahr wurden danach 64 Prozent der Fernverkehrshalte pünktlich erreicht, wie die Bahn bereits mitgeteilt hatte. Für dieses Jahr habe der Konzern ein Pünktlichkeitsziel von 71,5 Prozent für den Fernverkehr angesetzt, teilte das Ministerium mit.

Nur wenige Fahrten ersatzlos gestrichen

Komplett und ersatzlos auf der gesamten Strecke ausgefallen sind im vergangenen Jahr danach 2,7 Prozent der geplanten Fahrten - in der Gesamtschau aller internen und äußeren Einflussfaktoren wie Streiks. Grundsätzlich kehrten einmal gestartete Züge mit Fahrgästen nicht um, erläuterte die Bundesregierung in der Antwort. Geht es auf der geplanten Strecke etwa wegen einer Sperrung nicht weiter, gebe es Umleitungen. Geht auch das nicht, ende die Fahrt an einem Unterwegsbahnhof. Dann würden alternative Reisemöglichkeiten gesucht.

Bei Zugausfällen oder Verspätungen von mehr als einer Stunde haben Fahrgäste der Deutschen Bahn Anspruch auf Entschädigung. So erstattet der Konzern bei Verspätungen von mehr als einer Stunde 25 Prozent und bei mehr zwei Stunden die Hälfte des Fahrpreises. Die Entschädigung wird entweder ausgezahlt oder in Form eines Gutscheins geleistet.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 25. Februar 2024 um 12:00 Uhr.