Blick auf das Vorfeld auf dem Flughafen Düsseldorf - mehrere Flugzeuge der Eurowings stehen wegen am Boden. (Archivbild 2020)

Eurowings Pilotenstreik trifft jeden zweiten Flug

Stand: 05.10.2022 12:51 Uhr

Rund 30.000 Passagiere dürften vom Pilotenstreik bei Eurowings betroffen sein. Die Billigflugtochter der Lufhansa geht davon aus, dass wohl nur rund die Hälfte der geplanten Flüge morgen startet.

Der für morgen angesetzte ganztägige Streik der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) bei Eurowings könnte jeden zweiten Flug lahmlegen und sich somit auf etwa 30.000 Passagiere auswirken. Man gehe davon aus, rund die Hälfte des normalen Programms von gut 500 Flügen umsetzen zu können, teilte die Billigflugtochter der Lufthansa heute mit.

Die Airline werde jedoch alles tun, um die Auswirkungen der Streikmaßnahmen für Fluggäste so gering wie möglich zu halten. Dabei könne sie auch auf Partner im Lufthansa-Konzern zurückgreifen.

Fluggäste sollen bis zum Nachmittag informiert werden

Eurowings bestehe aus zwei Flugbetrieben, hieß es weiter. Betroffen vom geplanten 24-stündigen Arbeitskampf seien nur Flüge von Eurowings Deutschland, nicht die von Eurowings Europe. Fluggäste bittet das Unternehmen, sich fortlaufend über den Status ihres Fluges auf der Webseite www.eurowings.com oder über die Eurowings-Kunden-App zu informieren. Reisende, deren Flug streikbedingt ausfällt, sollten spätestens bis heute Nachmittag über Reise-Alternativen informiert werden.

Die Vereinigung Cockpit hatte gestern mitgeteilt, die Verhandlungen über den Manteltarifvertrag bei der Lufthansa-Tochter seien gescheitert. Zehn Gesprächsrunden hätten zu keiner nennenswerten Annäherung geführt. Der Ausstand soll um Mitternacht beginnen und 23.59 Uhr enden. Eurowings kritisierte den angekündigten Streik als unverhältnismäßig und unverantwortlich.

Gewerkschaft kritisiert Arbeitsbelastung der Piloten

Der VC geht es in dem Konflikt um bessere Arbeitsbedingungen. Eine zentrale Forderung ist die Entlastung der Mitarbeiter beispielsweise durch eine Verringerung der maximalen Flugdienstzeiten sowie die Erhöhung der Ruhezeiten. Seit 2015 habe es hier keine Anpassungen gegeben. Gleichzeitig sei die Arbeitsbelastung erheblich gestiegen, erklärte die Gewerkschaft. "Der Arbeitgeber schöpft regelmäßig die Einsatzzeit der Kolleginnen und Kollegen bis zum zulässigen Maximum aus, das kann kein Dauerzustand sein."

Man bedauere die Einschränkungen für die Fluggäste, so die Gewerkschaft. Doch aufgrund des mangelnden Entgegenkommens des Managements bleibe derzeit nur die Option, den Forderungen mit einem Arbeitskampf Nachdruck zu verleihen. Eurowings-Personalchef Kai Duve kritisierte diesen "in Zeiten, in denen sich Millionen Menschen vor einem kalten Winter und der nächsten Heizkostenrechnung fürchten", als maßlos.

"Die Forderungen würden 20 Prozent unserer Flüge unmöglich machen und damit die Zukunftsfähigkeit des Flugbetriebs und seiner Mitarbeitenden gefährden", warnte der Airline-Manager. Eurowings biete bereits heute Beschäftigungsbedingungen, die unter den vergleichbaren europäischen Airlines zu den besten gehörten.