Kai Uwe Evers (l.), Bürgermeister Norderwöhrden, spricht auf der Sitzung der Gemeindevertretung über die Pläne für eine Batteriefabrik von Northvolt.

Zweite Gemeinde stimmt zu Weg endgültig frei für Northvolt-Batteriefabrik

Stand: 23.01.2024 10:05 Uhr

Mit der Zustimmung der zweiten Standortgemeinde ist die letzte Hürde für das Milliardenprojekt von Northvolt in Schleswig-Holstein genommen. Die neue Fabrik soll ab 2026 Batterien für E-Autos produzieren.

Der Weg ist frei für eines der größten Industrieprojekte in Schleswig-Holstein seit Jahrzehnten: Der Gemeinderat von Norderwöhrden hat am Montag den Plänen der schwedischen Northvolt für den Bau einer Batteriefabrik bei Heide zugestimmt.

Zuvor hatte die zweite Standortgemeinde Lohe-Rickelshof das Projekt gebilligt. Auf die Region kämen große Herausforderungen beim Ausbau der Infrastruktur zu, sagte Norderwöhrdens Bürgermeister Kay Uwe Evers. "Dafür brauchen wir zwingend Unterstützung von Bund und Land." Das Projekt biete aber auch große Chancen.

3.000 Arbeitsplätze geplant

Das schwedische Technologieunternehmen will in der Fabrik Batteriezellen für E-Autos herstellen. Die Produktion soll 2026 anlaufen. Durch die 4,5 Milliarden Euro schwere Investition sollen 3.000 Arbeitsplätze entstehen. Auch eine Anlage zum Recycling von Altbatterien ausrangierter E-Autos soll entstehen. "In Dithmarschen entstand einst der erste Windpark Deutschlands, nun entstehen hier bald die nachhaltigsten Batteriezellen", sagte der Geschäftsführer von Northvolt in Deutschland, Christofer Haux.

In der vergangenen Woche hatte Northvolt seine endgültige Entscheidung für den Standort getroffen. Dabei hatte es vor einiger Zeit noch so ausgesehen, als könne sich der Bau verzögern. Als Gründe hatte Northvolt-Chef Peter Carlsson die vergleichsweise hohen Strompreise in Deutschland und höhere Subventionen in den USA genannt.

Am 8. Januar machte die EU-Kommission den Weg für Fördermittel und Garantien von Bund und Land von 902 Millionen Euro für Northvolt frei. Von den Fördermitteln soll der Bund etwa 564 Millionen und Schleswig-Holstein etwa 137 Millionen Euro tragen.