Versandhausmarke verkauft Quelle wechselt zu Otto

Stand: 05.11.2009 11:21 Uhr

Beim Ausverkauf von Quelle schlagen nicht nur die Schnäppchenjäger zu. Der weltgrößte Versandhauskonzern Otto sicherte sich die Rechte an der Marke Quelle und an Eigenmarken wie Privileg. Gleichzeitig übernimmt Otto das Russland-Geschäft des insolventen Konkurrenten.

Der weltgrößte Versandhauskonzern Otto hat sich die Rechte an der Traditionsmarke Quelle gesichert. Das betrifft auch Eigenmarken wie Privileg. Nicht enthalten sind dagegen die Marken Küchen Quelle und Foto-Quelle. Die erworbenen Rechte umfassen die Nutzung der Marken, der Logos und der meisten Internetseiten für Deutschland, Russland und weitere mittel- und osteuropäische Länder. Zudem übernehme Otto das Russland-Geschäft des insolventen Konkurrenten, teilte das Unternehmen mit. Die Kartellbehörden müssen dem Kauf noch zustimmen.

Hände schieben Quelle-Katalog über den Tisch

Die Marke Quelle gehört ab sofort dem Konkurrenten Otto.

Kaufpreis nicht bekannt

"Mit dem erworbenen Paket konnte sich die Otto Group in einem offenen Bieterverfahren gegen zahlreiche Konkurrenten durchsetzen", sagte der Otto-Verhandlungsführer Jürgen Schulte-Laggenbeck. Zum Kaufpreis machte er keine Angaben. Otto ist seit 1990 im russischen Markt aktiv, den die Arcandor-Tochter Quelle vor 20 Jahren als erstes deutsches Versandhaus erschlossen hatte. Quelle Russland beschäftigt 280 Mitarbeiter.

Otto machte zunächst keine Angaben zur Frage, was der Konzern mit der Marke Quelle vorhat. "Ob und wie wir das nutzen ist völlig offen", sagte Unternehmenssprecher Thomas Voigt. Er schloss auch eine Lizenzvergabe oder einen Weiterverkauf nicht aus.

Quelle-Ausverkauf läuft

Das traditionsreiche Versandhaus Quelle hatte in Deutschland gemeinsam mit dem Mutterkonzern Arcandor Insolvenz angemeldet. Ein Verkauf der Versandsparte des Konzerns als Ganzes war gescheitert. Seither liefen Verhandlungen über den Verkauf einzelner Unternehmensteile. Quelle Deutschland wird derzeit abgewickelt und hatte am vergangenen Wochenende den Ausverkauf von 18 Millionen Artikeln gestartet.