Strategiepapier der EU-Kommission Autobauer sollen CO2-Ausstoß begrenzen

Stand: 07.02.2007 15:06 Uhr

Die EU will den Autoherstellern in Europa Obergrenzen für den CO2-Ausstoß vorschreiben. Ab 2012 sollen neu zugelassene Fahrzeuge noch höchstens 130 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer abgeben dürfen. Eine Obergrenze von 120 Gramm war unter anderem auf Druck der Bundesregierung nicht durchzusetzen.

Die Europäische Kommission hat erstmals einen verbindlichen Grenzwert für den Ausstoß von Kohlendioxid bei Autos vorgeschlagen. Das jetzt vorliegende Strategiepapier ist allerdings eine entschärfte Version dessen, was EU-Umweltkommissar Stavros Dimas eigentlich durchsetzen wollte. Auf Druck der Bundesregierung und der Autohersteller wurde die Obergrenze aber von 120 auf 130 Gramm CO2 pro Kilometer nach oben gesetzt.

Zwar hält Brüssel weiterhin daran fest, dass der Ausstoß von Neuwagen bis 2012 auf 120 Gramm pro Kilometer sinken muss. Tatsächlich sollen die Hersteller die CO2-Emissionen über eine verbesserte Motortechnik aber nur auf 130 Gramm drücken. Die übrigen zehn Gramm sollen unter anderem durch die Anrechnung von Biosprit gemindert werden.

30 Prozent weniger CO2 als heute

Für die Autobauer bedeutet das, dass sie den durchschnittlichen CO2-Ausstoß um rund 30 Prozent gegenüber dem derzeitigen Durchschnitt senken muss. Zusatzmaßnahmen sollen den Ausstoß des Treibhausgases um weitere zehn Gramm reduzieren: Fünf Gramm sollen durch umweltfreundliche Klimaanlagen sowie Kontrollsysteme für optimierten Reifendruck und spritsparendes Schalten eingespart werden - im weitesten Sinne also ebenfalls durch verbesserte Fahrzeugtechnik. Die Einrechnung von Biosprit schließlich soll die übrigen fünf Gramm erbringen.

Umweltverbände protestierten gegen die Brüsseler Pläne: Die Kommission sei unter dem Druck von Bundesregierung und Autolobby eingeknickt. Der umweltorientierte Verkehrsclub VCD erklärte, die Autoindustrie werde aus der Pflicht entlassen, konsequent auf spritsparende Technik zu setzen. Die Brüsseler Vorlage ist noch keine Gesetzesinitiative handelt, Details werden noch verhandelt. Mit Gesetzesplänen ist frühestens im Herbst zu rechnen.