Video

Bush redet vor dem Bundestag

Stand: 11.10.2007 11:34 Uhr

Der gemeinsame Kampf gegen den Terror und für eine freie Welt stand im Mittelpunkt der Rede des amerianischen Präsidenten George Bush. Er bedankte sich für die deutsche Unterstützung und nannte die Differenzen klein, angesichts des guten Verhältnisses. Bush beschwor die gemeinsamen Werte von Amerikanern und Europäern und warnte vor den - so wörtlich - Feinden der Freiheit. Außerdem kündigte der US-Präsident ein neues, freundschaftliches Verhältnis der NATO zu Russland an. Als der amerikanische Präsident an der Seite des Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse den Plenarsaal im Reichstag betrat, wurde er von rauschendem Beifall empfangen. Es sollte bewusst ein warmherziges Willkommen sein. Und dennnoch war die Spannung zu spüren, mit der alle auf die erste Rede eines amerikanischen Präsidenten im neuen Reichstag warteten. Deutschland, so sagte er gleich zu Beginn, habe sich zu einer verantwortungsvollen und friedlichen Nation entwickelt, und ein starkes Deutschland sei gut für die Welt. Ein gern gehörter Satz, doch nicht bei allen. Drei Abgeordnete der PDS-Fraktion entrollten überraschend ein auf Bush und Schröder gemünztes Transparent und lösten damit bei anderen Parlamentariern Empörung aus. Präsident Bush ging auf diesen Vorfall nicht ein. "Wer Massenvernichtungswaffen und Raketen baut, der kennt auch die Landkarte von Europa", sagte er und meinte den internationalen Terrorismus und den Irak, ohne ihn zu nennen. Er unterstrich außerdem in seiner Rede die geradezu historisch-neue Beziehung zwischen den USA, Europa und Russland. Und, was den Terrorismus betrifft, sagte er, "die Feinde der Freiheit werden wir gemeinsam besiegen." Keine Frage, diese fast 40-minütige Rede von Präsident Bush war ein Erfolg im deutschen Bundestag. Dem entsprachen auch die Beurteilungen danach durch den Bundeskanzler und den Kanzlerkandidaten der Union. Gerhard Schröder, SPD, Bundeskanzler: "Also, ich denke, wir sind wirklich Zeuge einer wirklich bedeutenden Rede geworden. Eine Rede, die sorgfältig gehegte Vorurteile über die amerikanische Politik und den Präsidenten nun wirklich gründlich widerlegt hat." Edmund Stoiber, CDU/CSU-Kanzlerkandidat: "Das was dem Präsidenten immer wieder fälschlicherweise unterstellt wird, er neige zu Alleingängen zu Unilateralismus, also zu Eigenentscheidungen ohne Einbindung der Verbündeten, das hat er hier sehr deutlich widerlegt." Als Bush im Auto den Reichstag verließ, konnte er sicher sein: den richtigen Ton hatte er gefunden.

Sendungsbild der tagesschau
tagesschau, tagesschau, 23.05.2002 20:00 Uhr