Jahresrückblick 1987 Barschel-Affäre

Stand: 20.12.2010 19:13 Uhr

Das Nachrichtenmagazin "Spiegel" erhebt im September schwere Vorwürfe gegen Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Barschel. Am 18. September versichert er mit seinem persönlichen Ehrenwort, dass die Anschuldigungen gegen ihn haltlos seien, kündigt aber später seinen Rücktritt an.

Das Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" erhebt in seiner Ausgabe vom 14. September schwere Vorwürfe gegen Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Uwe Barschel (CDU).

Sein Medienreferent Reiner Pfeiffer versichert, dass Barschel ihn beauftragt habe, den SPD-Spitzenkandidaten Björn Engholm zu beschatten und so belastendes Material über sein Privatleben zu beschaffen. Ferner habe er eine anonyme Anzeige wegen Verdacht auf Steuerhinterziehung Engholms lanciert - ebenfalls auf Anweisung Barschels. Dann habe er den Auftrag bekommen, ein Telefon-Abhörgerät zu beschaffen. Dieses sollte in Barschels Telefon eingebaut und die SPD öffentlich als Urheber beschuldigt werden.

Am 18. September versichert der Ministerpräsident mit seinem persönlichen Ehrenwort, dass die Anschuldigungen gegen ihn haltlos seien. Dennoch kündigt er am 25. September seinen Rücktritt an.