Apfelbäume blühen auf einer Plantage bei Schwerin.

Mecklenburg-Vorpommern Obstexperte: Nächtlicher Frost keine Gefahr für Apfelernte in MV

Stand: 22.04.2024 14:45 Uhr

Trotz der frostigen Temperaturen in den vergangenen Nächten ist die Apfelernte in Mecklenburg-Vorpommern noch nicht in Gefahr. Der Obstexperte Rolf Hornig hat gegenüber dem NDR Entwarnung gegeben.

Nach Ansicht des Obstexperten Rolf Hornig von der LMS Agrarberatung Mecklenburg-Vorpommerns müssen sich die Obstbauern trotz der tiefen Temperaturen der vergangenen Nächte noch keine Sorgen um die Apfelernte machen. Die Fröste seien suboptimal gewesen, räumte Hornig im Gespräch mit NDR MV Live ein, sie könnten Blüten zerstört haben. Aber es gebe keinen Grund, in Panik zu verfallen. Wenn von 100 Blüten 15 zu Früchten würden, sei das ein guter Schnitt und reiche für einen Normalertrag.

Hoffnung auf wärmeres Wochenende

Die Kälteperiode sei noch nicht vorbei, Mecklenburg-Vorpommern müsse mit weiteren Nachtfrösten rechnen, sagte der Obstfachmann. Er hoffe allerdings, dass nach einer Wetterbesserung am Wochenende ausreichend Apfelblüten bestäubt werden und es bei der Ernte zu einem vernünftigen Ertrag kommt.

Heuballen anzünden als Frostschutz für Apfelblüten

Die wirkungsvollste Methode gegen den Frost sei die Frostschutzberegnung, erläuterte Hornig. Wenn das Wasser auf den Blüten gefriert, werde Wärme frei, wodurch wiederum die Temperatur in der Blüte bei knapp über null Grad gehalten wird. Das schütze die Blüte vor der Zerstörung durch den Frost. Die Methode sei allerdings sehr kostenintensiv, deshalb könnten sie sich nur rund 15 Prozent der Obstbaubetriebe leisten. Eine andere Methode sei es, Heu- oder Strohballen zwischen den Bäumen anzuzünden. Durch den Rauch und die Wärme entstehe eine Art Kleinklima, das ebenfalls die Blüten schützt.

Ab Donnerstag möglicherweise frostfrei

In den vergangenen Nächten war Polarluft nach Norddeutschland geströmt und brachte neben Temperaturen unter Null auch örtlich Schnee und Glätte mit. An einigen Orten in Mecklenburg-Vorpommern wie auf Hiddensee, in Stralsund und in Greifswald fiel Schnee. In Barth (Landkreis Vorpommern-Rügen) gab es mit minus fünf Grad Celsius einen neuen Kälte-Rekord für den 21. April. Am Dienstag sind vielerorts morgens zunächst erneut mit leichtem Frost zu rechnen. Am Mittwochmorgen soll nur noch vereinzelt Temperaturen um oder unter dem Gefrierpunkt geben.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 22.04.2024 | 16:00 Uhr