Statistisches Bundesamt Immer weniger stationäre Krebsbehandlungen
Immer weniger Menschen müssen stationär wegen einer Krebserkrankung behandelt werden. Laut Statistischem Bundesamt ist Krebs aber die zweithäufigste Todesursache in Deutschland - aber die Heilungschancen steigen.
Die Zahl der stationären Krebsbehandlungen ist im Jahr 2022 auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren gesunken. Gut 1,4 Millionen Patientinnen und Patienten seien wegen Krebs im Krankenhaus behandelt worden, teilte das Statistische Bundesamt mit.
Gegenüber dem noch durch die Corona-Pandemie geprägten Jahr 2021 ging die Zahl der krebsbedingten Klinikaufenthalte demnach noch einmal um zwei Prozent zurück. Als Grund für den Rückgang nannten die Statistiker Verbesserungen bei Prävention, Vorsorge und Behandlung.
60- bis 79-Jährige besonders oft betroffen
Krebs war 2022 der vierthäufigste Grund für den Aufenthalt in einer Klinik. Acht Prozent aller stationären Therapien waren auf Krebs zurückzuführen. Häufiger wurden nur Krankheiten des Kreislaufsystems (15 Prozent) und Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen stationär behandelt.
Besonders oft kamen Menschen im Alter von 60 bis 79 Jahren wegen Krebs ins Krankenhaus. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) aller Krebspatientinnen und -patienten war 2022 in dieser Altersgruppe. Ein Fünftel (20 Prozent) der Betroffenen war im Alter von 40 bis 59 Jahren, weitere 20 Prozent waren 80 Jahre oder älter.
Am häufigsten von allen Fällen wurden diejenigen mit der Diagnose Lungen- und Bronchialkrebs (12 Prozent), Darmkrebs (10 Prozent), Brustkrebs (9 Prozent), Hautkrebs (8 Prozent) und Harnblasenkrebs (7 Prozent) im Krankenhaus versorgt.
Krebs zweithäufigste Todesursache
Trotz gestiegener Heilungschancen war Krebs 2022 die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Demnach starben rund 231.200 Menschen an der Krankheit. Nur an Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems starben noch mehr Menschen. Krebs war für 22 Prozent aller Todesfälle verantwortlich.
Zugleich verbesserten sich insgesamt aber die Chancen auf Genesung. So nahm die Zahl der Krebstoten in den 20 Jahren zwischen 2002 und 2022 zwar insgesamt um rund 21.000 pro Jahr zu, dies dürfte demnach aber auf die Alterung der Bevölkerung zurückzuführen sein. Der Anteil der Krebstoten an der Gesamtzahl der Verstorbenen sank im selben Zeitraum - und zwar von 25 Prozent 2002 auf eben 22 Prozent 2022.
Gesunder Lebensstil kann Krebs verhindern
Laut der Deutschen Krebshilfe und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) könnten viele Krebsfälle durch einen gesunden Lebensstil verhindert werden. Demnach gibt es eine Reihe von Risikofaktoren, welche die Krebsentstehung fördern können. Dazu gehören zum Beispiel Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel, hoher Alkoholkonsum oder ungesunde Ernährung mit wenig Obst, Gemüse oder Ballaststoffe bei einem oft gleichzeitig hohen Anteil von rotem und verarbeitetem Fleisch.
Es gibt auch krebsauslösende Krankheitserreger - etwa Viren - und Einflüsse aus der Umwelt wie chemische Substanzen oder Strahlung. Auch chronische Entzündungen sind ein Risiko.