Das Wort "smash" steht auf dem Bildschirm eines Smartphones.

Umfrage unter Jugendlichen "Smash" ist das Jugendwort 2022

Stand: 25.10.2022 11:08 Uhr

Der anzügliche Begriff "Smash" ist zum Jugendwort des Jahres gewählt worden. Es kann bedeuten, "jemanden abzuschleppen" oder auch "mit jemandem Sex zu haben". Dieser Gebrauch des Wortes geht auf ein Smartphone-Spiel zurück.

"Smash" ist das Jugendwort des Jahres. Der Begriff aus dem Englischen setzte sich in einer Online-Umfrage des Langenscheidt-Verlags unter Jugendlichen mit 43 Prozent durch.

"Smash" wird vor allem als Verb benutzt ("smashen") und bedeutet so viel wie "mit jemandem etwas anfangen", "jemanden abschleppen" oder auch "mit jemandem Sex haben". Das Objekt der Begierde kann auch ein "Smash" sein, mit dem man ein kleines "Smash" (Stelldichein) hat. Entwickelt hat sich der diesjährige Gewinner aus dem Datingspiel "Smash oder Pass". Dabei werden potenzielle Partner entweder als "Smash" angenommen oder als "Pass" abgelehnt. Im englischen Sprachgebrauch wird das Wort hingegen im Sinne von "zerschlagen", "zerschmettern" oder auch "zerbrechen" genutzt.

Auf dem zweiten Platz des diesjährigen Wahl zum Jugendwort des Jahres landete "bodenlos" (mies, unglaublich schlecht) mit 33 Prozent, an dritter Stelle liegt "Macher" (24 Prozent), also jemand der Dinge anpackt. Im vergangenen Jahr war das Siegerwort "cringe" - das Fremdschämen. Eine peinliche Situation wird als "cringy" bezeichnet.

Jugendwort des Jahres: Chancen haben "smash", "Macher" und "bodenlos"

Jenni Rieger, SWR, Morgenmagazin

Regelmäßig Kritik an Verlagsaktion

Langenscheidt veröffentlicht das Jugendwort des Jahres seit 2008 - damals siegte "Gammelfleischparty" (Ü-30-Party). Allerdings wurde die Auswahl in der Vergangenheit auch oft als Werbeaktion des Verlages kritisiert. In dem dreistufigen Onlinewahlverfahren können Teilnehmerinnen und Teilnehmer Begriffe vorschlagen und über ihre Favoriten abstimmen. Nach Angaben von Sandra Spier, Pressesprecherin des Verlags, können theoretisch alle Altersgruppen wählen, gewertet werden seit 2020 aber nur die Stimmen der Jugendlichen. Diskriminierende und beleidigende Begriffe werden vom Verlag gelöscht.