DeutschlandTrend
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MoMa-DeutschlandTrend Persönlich hui, politisch pfui

Stand: 16.12.2016 00:02 Uhr

Die persönliche Bilanz für 2016 fällt bei den meisten Deutschen positiv aus - ganz anders als die politische. Das ist ein Ergebnis des aktuellen ARD-DeutschlandTrends. Interessant auch die Erwartungen an wichtige Wahlen des kommenden Jahres.

Die Bilanz der Deutschen für das ablaufende Jahr fällt höchst unterschiedlich aus - je nachdem, ob man sie nach ihrer persönlichen Einschätzung fragt oder nach einer Bewertung der allgemeinen politischen Lage.

Auf die Frage, ob sie 2016 in politischer Hinsicht für ein gutes oder aber kein gutes Jahr halten, sagen nur gut ein Viertel der Befragten im ARD-DeutschlandTrend, es sei ein gutes Jahr gewesen. Fast zwei Drittel ziehen hingegen ein negatives Fazit.

Nahezu umgekehrt das Bild, wenn man nach der persönlichen Lage fragt: Fast drei Viertel sagen hier, 2016 sei gut gewesen. Nur gut ein Viertel sagen, 2016 sei für sie persönlich kein gutes Jahr gewesen.

Mehrheit glaubt, dass rechte Parteien besser abschneiden werden

In der Umfrage für das ARD-Morgenmagazin wurden die Deutschen auch zu wichtigen Wahlen befragt, die im kommenden Jahr stattfinden werden. Konkret ging es um das Abschneiden rechter Parteien in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. 69 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass diese Parteien besser abschneiden werden als bei den vorangegangenen Wahlen.

Bei dieser Einschätzung spielt keine sonderlich große Rolle, welcher Partei die Befragten selbst nahe stehen. Am deutlichsten gehen mit 84 Prozent die Anhänger der AfD davon aus, dass rechte Parteien besser abschneiden werden. Es folgen FDP-Anhänger mit 77 Prozent, SPD mit 73, Grüne mit 71 und Linke-Anhängern mit 69 Prozent. Am wenigsten deutlich gehen mit 63 Prozent die Anhänger der Union von einem besseren Abschneiden rechter Parteien aus.

Niederlande im März, Frankreich im April, Deutschland im Herbst

In den Niederlanden, wo im März gewählt wird, sitzt die rechte Partei für die Freiheit (PVV) von Geert Wilders seit zehn Jahren im Parlament. In Frankreich ist der rechtsextreme Front National (FN) seit Jahrzehnten eine politische Größe. Hier wird Ende April ein neuer Präsident gewählt, FN-Chefin Marine Le Pen hat laut Umfragen gute Chancen, in eine Stichwahl zu kommen. Und in Deutschland wird im September ein neuer Bundestag gewählt. Hier hat die rechte AfD gute Chancen, ins Parlament einzuziehen.

Kaum Veränderungen bei der "Sonntagsfrage"

Wäre bereits am kommenden Sonntag Bundestagswahl, würden 13 Prozent für die AfD stimmen - ebenso viele wie beim DeutschlandTrend vom 8. Dezember. Auch ansonsten gab es bei der "Sonntagsfrage" kaum Veränderungen: Stärkste Kraft wären demnach klar CDU/CSU mit 36 Prozent - ein Prozentpunkt mehr als am 8. Dezember. Auf Platz zwei folgt die SPD mit 21 Prozent (-1). Die Grünen kämen auf zehn Prozent (-1), die Linke auf neun Prozent (+/-0), die FDP auf sechs (+1).

Untersuchungsanlage

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung ab 18 Jahren
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl / Dual Frame (Festnetz- und Mobilfunkstichprobe)
Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)
Fallzahl: 1.005 Befragte
Erhebungszeitraum: 12. bis 14. Dezember 2016
Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete das ARD-Morgenmagazin am 16. Dezember 2016 um 05:41 Uhr.