Eine Jugendliche sitzt an Schulunterlagen und entsperrt ein Smartphone

Plan der konservativen Regierung Neuseeland will Smartphones in Schulen verbieten

Stand: 01.12.2023 08:25 Uhr

Die neue Regierung in Neuseeland will Smartphones in Schulen verbieten. Das soll den Schülern bei der Konzentration helfen und ihre Lese- und Schreibfähigkeiten verbessern, so die Hoffnung.

Neuseelands konservativer Premierminister Christopher Luxon will Smartphones aus Schulen im ganzen Land verbannen. Das werde störendes Verhalten stoppen und den Schülern bei der Konzentration helfen, sagte Luxon. "Wir werden in ganz Neuseeland Handys in Schulen verbieten. Wir wollen, dass unsere Kinder lernen, und wir wollen, dass unsere Lehrer unterrichten."

Neuseeländische Schulen rühmten sich einst damit, in Sachen Lesekompetenz unter den weltweit Besten zu sein. Doch die Lese- und Schreibfähigkeiten sind so stark zurückgegangen, dass einige Wissenschaftler eine Schulkrise befürchten. 

Anti-Rauch-Gesetz gekippt

Luxon hatte zuvor angekündigt, er würde in seinen ersten 100 Tagen im Amt Mobiltelefone in den Schulen verbieten. Solche Schritte wurden in den USA, Frankreich und Großbritannien erprobt - mit gemischten Ergebnissen. Die am Montag vereidigte konservative Regierung des Premiers hat in ihrer ersten Woche an der Macht bereits für Kontroversen gesorgt. So kippte Luxon die von Ärzten hochgelobten, strengen Anti-Rauch-Gesetze direkt an seinem ersten Tag im Amt.

Kritiker bezeichneten den Plan als Rückschlag für die öffentliche Gesundheit und einen Sieg für die Tabakindustrie. "Wir sind verblüfft, wie man etwas aufheben kann, dass so weithin unterstützt wurde und den Tod von so vielen verhindern würde", erklärte Samantha Murton, Präsidentin des Royal New Zealand College of General Practitioners. "Es ist ein katastrophaler, schrecklicher Schritt", sagte Richard Edwards, Experte für Tabakkontrolle von der Universität Otago.

Maßnahmen der Vorgänger-Regierung zurücknehmen

Luxon skizzierte in seinem Programm für die ersten 100 Tage der Regierung 49 Maßnahmen. Das erste neue Gesetz soll etwa das Mandat der Zentralbank einschränken, die sich künftig allein auf die Eindämmung der Inflation konzentrieren soll. Bisher soll die Zentralbank auch die Lage am Arbeitsmarkt berücksichtigen. Zu den neuen Bemühungen gehört auch ein Plan zur Verdoppelung der Produktion erneuerbarer Energien.

Viele der Maßnahmen in dem Plan für die ersten 100 Tage umfassen jedoch lediglich die Rücknahme von Initiativen der vorherigen Regierung, die sechs Jahre lang im Amt war.