Arbeiter bauen die Tribünen für die kommenden Olympischen Sommerspiele auf dem Champ-de-Mars, gleich neben dem Eiffelturm auf.

Anfrage bei befreundeten Staaten Frankreich bittet um Hilfe für Olympia-Sicherheit

Stand: 29.03.2024 11:02 Uhr

Um während der Olympischen Spiele in Paris für Sicherheit zu sorgen, hat Frankreich um Hilfe gebeten. Polen und Deutschland schicken Sicherheitskräfte. Nach dem Anschlag nahe Moskau hatte Frankreich die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen.

Frankreich hat für die Sicherheit während der Olympischen Sommerspiele in Paris internationale Hilfe angefordert. "Mehrere ausländische Staaten werden uns in kritischen Bereichen verstärken, wie beispielsweise bei Hundeführern, wo der Bedarf enorm ist", sagte ein Vertreter des französischen Verteidigungsministeriums der Nachrichtenagentur AFP. Aus dem Innenministerium verlautete, Paris habe im Januar 46 Länder um die Entsendung von 2.185 Polizisten gebeten. 

Die polnische Regierung teilte mit, ihre Streitkräfte würden der von Frankreich gegründeten internationalen Koalition beitreten, um die Vorbereitungen und die Sicherheit der Spiele zu unterstützen. Das schrieb Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz auf der Plattform X (früher Twitter). Zu der Einsatzgruppe werden demnach auch Hundeführer gehören. Hauptaufgabe solle das Aufspüren von Sprengstoffen und die Bekämpfung von Terrorismus sein.

Auch die Bundespolizei hilft in Frankreich mit. Bei den Olympischen und Paralympischen Spielen werden sich deutsche Beamte um den Schutz des Deutschen Hauses kümmern und voraussichtlich auch die Gendarmerie bei der Sicherung des öffentlichen Raums unterstützen.

Höchste Terrorwarnstufe in Frankreich

Die französische Hauptstadt ist in diesem Jahr Austragungsort für die Olympischen Sommerspiele vom 26. Juli bis zum 11. August. Nach dem IS-Terrorangriff nahe Moskau hatte Frankreich die Terrorwarnstufe angehoben. Dort gilt nun die höchste von drei Warnstufen.

Premierminister Gabriel Attal begründete den Schritt damit, dass der "Islamische Staat" sich zu dem Attentat in Russland bekannt habe. Diese Organisation bedrohe auch Frankreich und sei jüngst in mehrere Anschlagspläne unter anderem gegen Deutschland und Frankreich verwickelt gewesen, die vereitelt werden konnten, so Attal.

Die Olympischen Spiele wurden bereits in der Vergangenheit angegriffen, beispielsweise 1972 in München und 1996 in Atlanta. Tausenden Athleten, riesige Menschenmengen und das weltweite Fernsehpublikum machen die Spiele zur Zielscheibe von Terroristen.

Zehntausende Sicherheitskräfte im Einsatz

Die Sicherung des sportlichen Großereignisses stellt Frankreichs Sicherheitskräfte vor große Herausforderungen. Bis zu 45.000 französische Polizisten und Gendarmen sollen während der Olympischen Spiele täglich eingesetzt werden. Zudem sollen Regierungszahlen zufolge 18.000 Soldaten mobilisiert werden. Zusätzlich werden 18.000 bis 22.000 private Sicherheitskräfte im Einsatz sein. 

Die französische Polizei, die Gendarmerie und die Nachrichtendienste seien bereit, um die Sicherheit der Spiele zu gewährleisten, betonte Frankreichs Innenminister Gérard Darmanin jüngst. Frankreich sei, auch weil es universelle Werte vertrete, besonders bedroht, gerade während der Olympischen Spiele, sagte der Minister.

Die Pariser Olympia-Organisatoren verweisen darauf, dass in Frankreich seit den schweren Anschlägen in Paris 2015 die terroristische Bedrohung systematisch bei der Konzeption von Sicherheitsvorkehrungen berücksichtigt werde. Ab 2019 seien für Olympia mit den Behörden Sicherheitspläne unter Berücksichtigung dieser Bedrohung konzipiert worden. "Unser Land ist mit der Organisation von Veranstaltungen mit großer internationaler Tragweite vertraut. Es hat sich stets dieser Bedrohung gestellt, um selbst unter extrem schwierigen Umständen beispielhafte, festliche und sichere Veranstaltungen zu gewährleisten", erklärte das Olympia-Organisationsteam.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 29. März 2024 um 11:20 Uhr.