Feuerwehrleute löschen einen Brand in einem großen Wohnhaus

Russische Raketenangriffe Tote und Verletzte bei Angriffen auf Kiew

Stand: 07.02.2024 12:49 Uhr

Erneut ist die ukrainische Hauptstadt Kiew Ziel eines russischen Raketenangriffs geworden. Bürgermeister Klitschko berichtet von mehreren Toten und vielen Verletzten. Auch aus anderen Regionen wurden Luftschläge gemeldet.

Nach Angaben von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sind bei russischen Luftangriffen auf die ukrainische Hauptstadt vier Menschen getötet worden. Mehr als 30 Menschen seien verletzt worden. Aus einem getroffenen Hochhaus sei unter anderem eine verletzte schwangere Frau gerettet worden. Klitschko rief die Menschen auf, sich in Schutzbunkern in Sicherheit zu bringen.

In Kiew gab es nach seinen Angaben Stromausfälle, nachdem zwei Hochspannungsleitungen durch abstürzende Raketentrümmer beschädigt worden waren. Auch die Heizungsversorgung am linken Ufer des Dnipro sei betroffen.

Russisches Militär greift Ukraine erneut massiv an

Susanne Petersohn, ARD Kiew, tagesschau, 07.02.2024 14:00 Uhr

Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte den neuen russischen Angriff als Terroranschlag. Weitere Menschen könnten noch verschüttet sein. Laut Behörden war es bereits der dritte russische Raketenangriff auf die Hauptstadt in diesem Jahr.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell, der zurzeit in Kiew ist, schrieb auf der Plattform X: "Das ist die alltägliche Realität für die mutigen ukrainischen Menschen, seit Russland seine illegale Aggression begonnen hat." Er habe sich am Morgen ebenfalls wegen des Luftalarms in Sicherheit bringen müssen.

Neue Angriffe in sechs Regionen

Insgesamt waren von den massiven Luftschlägen am Morgen Selenskyj zufolge sechs Regionen des Landes betroffen. In der Stadt Mykolajiw im Süden der Ukraine meldeten die Behörden Zerstörungen an Gebäuden sowie Verletzte durch die russischen Raketenangriffe.

Bürgermeister Olexander Senkewytsch teilte auf Telegram mit, dass ein Verletzter im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben sei. Auch Wasserleitungen und das Gasnetz seien durch die feindlichen Attacken beschädigt worden. 20 Wohnhäuser seien ohne Dächer.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Ukraine fordert mehr westliche Hilfe

Russland überzieht in seinem seit fast zwei Jahren andauernden Angriffskrieg die Ukraine immer wieder mit Drohnen- und Raketenangriffen. Die Ukraine wehrt sich mit westlicher militärischer Hilfe gegen diese Attacken.

Vor allem auch Deutschland hatte besonders zur Stärkung der Flugabwehr in dem Land beigetragen. Die Ukraine fordert noch deutlich mehr westliche Hilfe für die Luftverteidigung, um die Städte besser schützen zu können.

Rebecca Barth, ARD Kiew, tagesschau, 07.02.2024 08:40 Uhr