Feuerwehrleute bei der Bekämpfung eines Brandes in der Nähe von Saint-Magne, südlich von Bordeaux, Frankreich

Europa unterstützt Frankreich Hilfe im Kampf gegen die Flammen

Stand: 11.08.2022 14:48 Uhr

An der französischen Atlantikküste wüten weiterhin die Waldbrände, 10.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Nun sollen Feuerwehrteams aus Deutschland, Polen, Österreich und Rumänien helfen.

Im Kampf gegen die heftigen Waldbrände an der Atlantikküste erhält Frankreich europäische Unterstützung. Die EU-Kommission hat über den europäischen Katastrophenschutzmechanismus vier Feuerwehrflugzeuge nach Frankreich entsandt, die bisher in Griechenland und Spanien stationiert waren, wie die Brüsseler Behörde mitteilte.

Außerdem seien Feuerwehrteams aus Deutschland, Polen, Österreich und Rumänien auf dem Weg, um die französischen Kräfte zu unterstützen. "Unsere Partner helfen Frankreich", bedankte sich Präsident Emmanuel Macron auf Twitter. "Die europäische Solidarität funktioniert."

Feuerwehrleute aus Deutschland

Im Rheinland machte sich eine spezialisierte Einheit von Feuerwehrleuten aus Bonn, Düsseldorf, Leverkusen, Königswinter und Ratingen auf den Weg nach Frankreich, wie die Stadt Bonn mitteilte. 65 Feuerwehrleute hätten sich am frühen Morgen mit 20 Fahrzeugen und vier Anhängern auf den Weg gemacht. Begleitet wurden sie von Kameraden aus Niedersachsen, einer Versorgungseinheit der Johanniter-Unfallhilfe sowie Experten der Hilfsorganisation "@fire".

"Es ist ein Ungeheuer, ein Monster"

Südlich von Bordeaux waren nach rund zwei Wochen erneut starke Brände ausgebrochen, es gibt den Verdacht der Brandstiftung. Wie die Präfektur mitteilte, kämpfen rund 1100 Einsatzkräfte gegen die Flammen, 10.000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. 6800 Hektar Fläche wurden von den Flammen zerstört.

"Es ist ein Ungeheuer, es ist ein Monster", sagte Gregory Allione von der französischen Vereinigung der Feuerwehrleute im RTL-Radio.

Über tausend Feuerwehrleute kämpfen gegen Waldbrände in Frankreich

Friederike Hofmann, ARD Paris, tagesschau, tagesschau, 11.08.2022 20:00 Uhr

Borne und Darmanin vor Ort

Premierministerin Elisabeth Borne und Innenminister Gérald Darmanin trafen am Donnerstag in Hostens im Département Gironde ein, um sich ein Bild der Lage zu machen.

Borne dankte den Feuerwehrleuten. Frankreich müsse sich dafür rüsten, die vom Klimawandel begünstigten Brände künftig noch besser bekämpfen zu können. Beim Wiederaufforsten der Wälder müssten Nachhaltigkeit und der Klimawandel berücksichtigt werden. "Diese Trockenheit ist die schlimmste, die in unserem Land jemals verzeichnet wurde", hatte Borne Ende vergangener Woche erklärt.

"Ein Brand solchen Ausmaßes noch nicht gesehen"

Auch in Frankreichs nördlichen Regionen wüteten in diesem Sommer mehrere große Waldbrände. Ein Brand bei Baugé zerstörte der Präfektur Maine-et-Loire zufolge etwa 1400 Hektar Land. Frankreichs Umweltminister Christophe Béchu sagte der Zeitung "Libération" zu dem Feuer: "Was wir hier erlebt haben, ist ohnegleichen." Einen Brand solchen Ausmaßes habe die Feuerwehr dort noch nicht gesehen. Die Erderwärmung führe dazu, dass auch nördliche Regionen verstärkt von Bränden betroffen sein könnten.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 11. August 2022 um 14:00 Uhr.