EU-Bericht zur Gewässerqualität Das Badewasser war auch schon mal besser

Stand: 16.06.2011 13:08 Uhr

Wer an Europas Stränden ins kühle Nass springen möchte, kann dies generell bedenkenlos tun. In einem EU-Bericht wird den Meeresgewässern eine gute Qualität bescheinigt. Deutschland kann mit glänzenden Werten an Nord- und Ostsee punkten. In Seen und Flüssen fällt der Badespaß aber eher trüb aus.

Der Badespaß an Europas Küsten, Seen und Flüssen fällt in diesem Jahr etwas getrübter aus. Zwar ist die Wasserqualität generell gut, hat aber teilweise deutlich nachgelassen. Das geht aus dem Jahresbericht der Europäische Umweltagentur (EUA) für 2010 hervor.

Nord- und Ostsee mit glänzenden Werten

An Deutschlands Stränden, Flüssen und Seen können Badende fast ausnahmslos ohne Bedenken ins Wasser gehen. In der Bundesrepublik entsprachen im vergangenen Jahr 99,5 Prozent der Küstenstrände und 97,2 Prozent der Flüsse und Seen den nötigen Hygiene-Anforderungen.

Vor allem die deutsche Nord- und Ostsee glänzten mit guten bis sehr guten Noten. Hier blieb der Wert im Vergleich zu 2009 unverändert. Nachgelassen hat die Qualität dagegen bei Seen und Flüssen: 27 Binnengewässer mussten vorübergehend geschlossen werden. Im Jahr davor waren es weniger, da lag der Wert bei 98,4 Prozent.

Die Zahl der Seen und Flüsse, in denen ein erhöhter Wert des Bakteriums Escherichia coli nachgewiesen wurde, verdoppelte sich nahezu auf insgesamt 17. Somit hat auch in Deutschland die Wasserqualität abgenommen, aber nicht ganz so drastisch wie im EU-Schnitt.

Flüsse öfter dreckig

Bundesweit wurden 2300 Badestellen getestet, in ganz Europa waren es insgesamt mehr als 22.000. Die Hygieneanforderungen erfüllten demnach 92,1 Prozent der Küstenstrände sowie 90,2 Prozent der Seen und Flüsse. EU-weit wurde die Bestnote für Strände aber viel seltener als noch im Vorjahr verteilt, ihr Anteil ging um knapp zehn Prozent zurück.

Als besonders problematisch galten Flüsse: Nur ein Viertel der Flüsse in Europa erreichte die Bestnote. Die Mindeststandards erfüllten insgesamt aber neun von zehn Gewässern in der EU.

Klares Wasser vor Zypern, Kroatien, Malta und Griechenland

Dennoch kann in beliebten Urlaubsländern meist bedenkenlos gebadet werden. Über besonders saubere Gewässer können sich Touristen auf Zypern freuen. Alle Badestellen der Mittelmeerinsel erfüllten nicht nur die Mindestbedingungen, sondern auch die besonders anspruchsvollen EU-Leitwerte. Besonders gute Noten bekamen auch die Badegewässer in Kroatien, Malta und Griechenland.

Die Experten verwiesen darauf, dass die Ergebnisse zwar aus der Saison 2010 stammen würden, aber doch einen verlässlichen Trend auch für dieses Jahr aufzeigten. Das Wasser wurde auf chemische, biologische und bakterielle Verschmutzung untersucht, darunter Säuren, Fäkalbakterien und Reinigungsmittelschaum.