Das israelische Raketenabwehrsystem "Iron Dome" fängt aus dem Libanon abgefeuerte Raketen ab, aufgenommen in Nordisrael (10.03.2024)

Krieg in Nahost Hisbollah feuert über 100 Raketen auf Israel

Stand: 12.03.2024 15:19 Uhr

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat mehr als 100 Raketen auf israelische Militärposten gefeuert. Der Angriff ist eine Reaktion auf israelischen Beschuss im Nordosten des Libanons. Zuvor hatten sich Israels Angriffe auf die Grenzregion konzentriert.

Zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon ist es erneut zu Beschuss gekommen. Die Miliz feuerte nach eigenen Angaben mehr als 100 Raketen auf israelische Militärposten. Dies sei eine Antwort auf den israelischen Beschuss der ostlibanesischen Bekaa-Ebene in der vorherigen Nacht gewesen, teilte die mit dem Iran und der Terrororganisation Hamas verbündete Miliz mit.

Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht. Viele Geschosse seien abgefangen worden oder auf offenem Gelände eingeschlagen, hieß es in israelischen Medienberichten.

Karte mit Israel, Libanon mit Bekaa-Ebene und der Stadt Baalbek

Israel feuert auf Ziele im nordöstlichen Libanon

Bei den israelischen Angriffen in der Bekaa-Ebene wurde libanesischen Behörden zufolge mindestens ein Zivilist getötet und sechs weitere verletzt. Bislang hatte sich das israelische Militär bei den Gefechten mit der Hisbollah auf das Grenzgebiet im südlichen Libanon konzentriert. Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge weitete Israel den Beschuss zuletzt aber auch weiter nach Norden aus.

Israels Militär teilte mit, die Attacken auf Standorte der "Luftstreitkräfte der Hisbollah" im Nordosten des Libanons seien eine Vergeltung für Luftangriffe der Miliz. Damit gemeint sind Angriffe mit Drohnen.

Als Reaktion auf die Raketenstarts aus dem Nachbarland habe man erneut Stellungen im Nordosten des Libanons angegriffen, erklärte Israels Militär weiter. Ziel seien dabei zwei Kommandozentralen der Hisbollah in der Nähe der Stadt Baalbek gewesen.

Krieg im Gazastreifen befeuert Konflikt

Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen, der durch das Massaker der Hamas am 7. Oktober in Israel ausgelöst wurde, kommt es fast täglich zu gegenseitigen Angriffen zwischen der mit der Hamas verbündeten Hisbollah und Israel. Israel will damit erreichen, dass sich die Hisbollah wieder hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht - so wie es eine UN-Resolution aus dem Jahr 2006 vorsieht.

Die Hisbollah ist im Libanon fest als "Staat im Staat" verankert und betreibt unter anderem Schulen und Krankenhäuser. Außerdem vertritt sie ihre Anhänger im Parlament als politische Partei. Zudem hat die Hisbollah einen mächtigen militärischen Flügel. Die Miliz bezeichnet sich selbst als "der Widerstand" gegen Israel und die Existenz eines jüdischen Staates.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 12. März 2024 um 13:00 Uhr.