Sozialmediziner Trabert kritisiert "rechten Populismus" in Asylbewerber-Diskussion

Festrede beim VdK-Verbandstag RLP in Mainz

Sozialmediziner Trabert kritisiert "rechten Populismus" in Asylbewerber-Diskussion

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Der Mainzer Arzt Gerhard Trabert hat eine zunehmende Stigmatisierung von sozial Benachteiligten in Deutschland angeprangert. An vielen Stellen sehe er "rechten Populismus".

Als Festredner beim Verbandstag des Sozialverbandes VdK Rheinland-Pfalz in Mainz schilderte der Sozialmediziner seine Eindrücke, wonach Menschen - vom deutschen Wohnungslosen bis zur aus Syrien geflüchteten Frau - immer häufiger in einer oft rassistischen Art diffamiert würden.

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Begriffe wie Sozialtourismus, die Aussage, dass sich Arbeit nicht mehr lohne, oder eine "hetzerische Verunglimpfung von Asylsuchenden", bei der behauptet werde, dass Asylsuchende Zahnarztpraxen blockierten, seien "rechter Populismus", so Trabert. CDU-Chef Friedrich Merz hatte in der Vergangenheit mit Aussagen über Zahnarztbehandlungen für abgelehnte Asylbewerber heftige Reaktionen ausgelöst.

Trabert: Geplanter europäischer Asylpakt "verletzt Menschenrechte massiv"

Trabert, Gründer des Vereins "Armut und Gesundheit in Deutschland e.V." mit Sitz in Mainz kritisierte bei seiner Rede auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Es sei nicht besonders klug von der SPD-Politikerin, den geplanten europäischen Asylpakt als historisch bedeutsam im positiven Sinne zu bezeichnen.

Der Pakt verletze Menschenrechte massiv. Demokratische Werte, so der Arzt weiter, müssten nach außen und nach innen geschützt werden. Und Schutz im Inneren einer Demokratie bedeute, "Armut und soziale Ungerechtigkeit zu bekämpfen". Von Bundesregierung und Opposition erwartet Trabert in dieser Hinsicht eigenen Angaben zufolge mehr Engagement.

Teurer Wohnraum weiteres Thema beim Verbandstag

Beim VdK-Verbandstag in Mainz wurde auch vor einer zunehmenden Verteuerung des Wohnraums gewarnt. Angesichts der angespannten Wirtschaftslage und der hohen Inflation seien mehr Menschen von Obdachlosigkeit bedroht, so der Verband. Viele Haushalte müssten fast die Hälfte ihres Einkommens für Miete bezahlen und hätten daher kaum finanziellen Spielraum. Es gebe weiterhin viel zu wenig bezahlbare Wohnungen.

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