Herbstwetterbilanz: Gefühlt zu nass - tatsächlich zu trocken

Aktuelle Stunde 29.11.2023 UT Verfügbar bis 29.11.2025 WDR Von Alexa Schulz

Wetter-Bilanz: Der Herbst in NRW war warm, sonnig und nass

Stand: 29.11.2023, 14:17 Uhr

Mehr Wärme, mehr Sonne, aber auch deutlich mehr Regen: Im Herbst 2023 lagen in NRW die Wetterdaten über dem langjährigen Mittel. Drei Karten zeigen, wie das Wetter in Ihrer Region war.

Zeit für eine Wetter-Bilanz in NRW: Am 30. November endet der sogenannte meteorologische Herbst. Darum hat sich die WDR-Wetterredaktion die Daten von ihren rund 150 Wetterstationen im Land angeschaut.

Das vorläufige Ergebnis am Mittwoch: Der "meteorologische" Herbst – der die vollen Kalendermonate September, Oktober und November umfasst – war in diesem Jahr erheblich wärmer als im langjährigen Mittel. Dieser Mittelwert bezieht sich auf den Vergleichszeitraum von 1961 bis 1990.

So warm war es

Im Schnitt lagen die mittleren Temperaturen (= Mittelwerte von Tag und Nacht) in NRW knapp 3 Grad Celsius über dem langjährigen Mittelwert. Am größten war die Abweichung nach oben in Weilerswist (3,4°C), gefolgt von Bochum, Königswinter, Neunkirchen-Seelscheid, Lippstadt und Eslohe (Sauerland) (je 3,3°C).

Daran ändert auch der kleine Wintereinbruch Ende November nichts. Bis zum Ende vergangener Woche lagen wir in NRW noch bei einer Abweichung von plus dreieinhalb Grad Celsius.

So lange schien die Sonne

Die Sonne scheint hinter einem Baum mit herbstlich gefärbtem Laub, der Himmel ist strahlend blau

Sonne in Köln

Bei der Sonnenscheindauer gab es – trotz vergleichsweise weniger Sonnenstunden im November – ebenfalls ein sattes Plus in diesem Herbst: Seit dem 1. September gab es in NRW teilweise mehr als 450 Stunden Sonne. Das sind umgerechnet rund 5 Sonnenstunden pro Tag. Das entspricht durchschnittlich etwa 50 Prozent mehr Sonnenstunden als im Vergleich zu den langjährigen Mittelwerten.

In Eschweiler, Wegberg und Zülpich gab es zum Beispiel mehr als 460 Sonnenstunden. In Münster, Rietberg, Dortmund und Pulheim waren es mehr als 400 Stunden. Und in Höxter und Porta Westfalica schien die Sonne immerhin noch rund 320 Stunden – ein Plus von mehr als 10 Prozent im Vergleich zu den langjährigen Mittelwerten.

So viel Regen kam runter

Regentropfen fallen in Duisburg in eine Pfütze neben einer Straße, während die Autos mit angeschalteten Scheinwerfern unterwegs sind

Regen in Duisburg

Der Herbst 2023 war aber nicht nur warm und sonnig, sondern auch zum Teil erheblich nasser als im langjährigen Mittel. So fiel zum Beispiel in Wesel, Bielefeld, Dinslaken und Emsdetten mehr als die doppelte Niederschlagsmenge im Vergleich zum Referenz-Zeitraum 1961 bis 1990.

Die größten Niederschlagsmengen fielen dabei in Meinerzhagen mit mehr als 500 Litern pro Quadratmeter. Am wenigsten Niederschlag gab es in der Voreifel: in Zülpich und Weilerswist waren es weniger als 200 Liter pro Quadratmeter – was immer noch einem Plus von mehr als 20 Prozent entspricht.

In Spitzenzeiten fiel damit fast doppelt so viel Regen wie im langjährigen Durchschnitt - was vor allem den tieferen Bodenschichten und dem Grundwasser gut tut.

Unsere Quelle:

  • WDR-Wetterredaktion

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